Erst vor wenigen Wochen zeigte Cristella Künzler am Intersilber-Advanced-Test ihr Können und qualifizierte sich dort für die Schweizer Meisterschaften. Am Sonntag zeigt sie am Schaulaufen im Schüwo-Park ihre Sprünge und Pirouetten.
Beim Betreten der Eislaufhalle im Wohler Schüwo-Park ist Musik zu hören, ein Titel des Films «Frozen», kurz darauf Songausschnitte von Michael Jackson. Dazu laufen Mädchen in verschiedenen Altersstufen auf Schlittschuhen über die Eisfläche, drehen Pirouetten, üben Schrittfolgen und trainieren Sprünge.
Am Schaulaufen des Wohler Eislaufclubs am 5. März um 13.30 Uhr werden die Kinder und Jugendlichen ein Programm zum Thema «Maskerade» präsentieren. Ein Talent, das dort sein Können zeigen wird, ist die 11 Jahre alte Cristella Künzler aus Meisterschwanden.
Ihre Haupttrainerin Laura Pascolin erzählt stolz, dass Cristella kürzlich den Test U13 erfolgreich absolviert habe. «Somit hat sie die Swiss Olympic Talent Card Local und kann vom Aktivitätsprogramm des Swiss Ice Skating Verbands profitieren.» Gleichzeitig gehört sie damit zum regionalen Nachwuchskader.
Die Anforderungen des Test seien hoch, so die Eislauftrainerin: «Sechs fehlerfreie Doppelsprünge hat Cristella gezeigt.» Ihr Lieblingssprung sei der Doppeltoeloop, erzählt Cristella Künzler begeistert.
Ihre Trainerin lächelt und schlägt vor, dass Cristella den Sprung doch zeigen könne - wenn sie mag. Da ist sie schon auf der Eisfläche und bereitet sich für den Toeloop vor. «In der Luft sehen sich die Sprünge alle recht ähnlich, die Unterschiede zeigen sich beim Absprung», kommentiert Pascolin.
Inzwischen ist Cristella der Doppeltoeloop hervorragend gelungen, Laura Pascolin ruft: «Das war tipptopp.» Strahlend kehrt die junge Eiskunstläuferin zur Bande zurück. «Mir gefällt am Eiskunstlauf, dass man sich bei der Kür ausdrücken kann. Und die Sprünge mag ich», erzählt die 11-Jährige. «Nicht ganz so gern mag ich Pirouetten.»
Zum Eiskunstlauf sei sie zufällig gekommen, berichtet Cristella Künzler: «Die Tochter meiner Kindergarten-Lehrerin hat in Wohlen einen Eislaufkurs besucht. Das habe ich mir angeschaut und es gefiel mir sehr gut.»
Über die Sternli-Gruppe lernte sie Laura Pascolin kennen. «Ich habe Cristella ein paar Tipps gegeben, die sie sofort prima umsetzen konnte», erinnert sich die Trainerin. Laura Pascolin trainiert das Eislauftalent bereits in der fünften Saison.
Als Haupttrainerin ist sie für die technischen Elemente und die Planung zuständig. Unterstützt wird sie von Choreograf Richard Furrer, der die Kür zusammenstellt und Trainerkollegin Ruth von Arx, die übernimmt, wenn Pascolin mal nicht kann. Stolz weist sie auf ein besonderes technisches Hilfsmittel hin: «Als einziger Club in der Schweiz haben wir eine Longe in der Eishalle. Mit dieser Absicherung können Sprünge ohne Verletzungsgefahr geübt werden.»
Cristella Künzler trainiert nicht nur auf dem Eis, sondern auch in der Halle. Wichtig sind ebenfalls Kraft- und Konditionstraining, sowie Tanzunterricht. Auch auf Mentaltraining legt man Wert. «Die Gesundheit unserer Schülerinnen und Schüler ist das Wichtigste», betont die Trainerin.
Cristella Künzler erzählt: «Ich wusste von Beginn weg, dass dies mein Sport ist.» Für ihr nächstes Ziel, an den Schweizer Meisterschaften teilzunehmen, trainiert sie fünf- bis sechsmal pro Woche. Die Schulleitung habe Verständnis für Cristellas Trainingspensum und gestehe ihr auch freie Zeit dafür ein, erzählt Laura Pascolin.
Als Nächstes stehen die Swiss-Cups-Wettkämpfe an. Dabei können Punkte für die Qualifikation zur Schweizer Meisterschaft gesammelt werden, erzählt Pascolin. «Insgesamt habe ich an 13 Wettkämpfen teilgenommen», erzählt die junge Eiskunstläuferin.
Vorher sei sie immer sehr aufgeregt. «Sie schafft es, im Wettkampf ihr Können abzurufen, das ist beeindruckend», kommentiert ihre Trainerin. Cristella Künzler weiss genau, wo sie hinwill: «Ich möchte an den Schweizer Meisterschaften mitmachen und ich würde auch gerne bei Weltmeisterschaften antreten.»
Das Schaulaufen des Eislaufclubs Wohlen findet am Sonntag, 5. März, um 13.30 Uhr im Schüwo-Park in Wohlen statt.