Das Leistungsschutzrecht soll den Journalismus retteten. Nicht alle finden das gut. Es entzündet sich daran eine Grundsatzdiskussion.
Achtung, das freie Internet ist in Gefahr! Der Bundesrat macht sich gerade daran, das World Wide Web zu killen. Das zumindest ist die Ansicht der Gegner des sogenannten Leistungsschutzrechts, das der Bundesrat diese Woche in die Vernehmlassung geschickt hat. Künftig sollen Google, Facebook und Co. den Medien Geld dafür zahlen, dass sie journalistische Inhalte als kurze Text- und Bildvorschauen verbreiten.
Die Gegner sprechen von einer Link-Steuer. Sie kritisieren am Vorhaben, dass ein Link die Basis ist, um im Internet von einem Ort zum nächsten zu gelangen. Dafür eine Gebühr zu erheben, widerspreche der Idee des Internets. Das stimmte, wenn das Internet noch dieser ideale Ort wäre, den sich die Pioniere einst ersonnen haben. Wenn es bloss ein dezentrales Netz von Computern wäre, über die Daten ausgetauscht werden.
Doch längst haben sich Google, Facebook und Co. in diesem Netzwerk ein Monopol erschaffen. Sie sind die Gatekeeper und bestimmen darüber, was gesehen und was weiterverbreitet wird. Und sie greifen die Daten der Nutzer ab, um damit Geld zu verdienen. Damit generieren sie ein Vermögen. Für alle, die nicht durch das Tor kommen, bleiben nur die Brosamen übrig.
Das Leistungsschutzrecht killt das freie Internet nicht. Wenn man schon pathetisch sein will: Es ist längst tot. Google, Facebook und Co. sind die Mörder.