In vielen Schweizer Familien kommt an Weihnachten ein Filet im Teig auf den Tisch. Es gibt aber auch festliche vegetarische Varianten und eine St.Galler Version.
Filet im Teig oder auf Englisch Filet Wellington ist neben Fondue Chinoise ein beliebtes Weihnachtsessen. Das beste Stück vom Rind oder Schwein, mit verschiedenen Zutaten angereichert und ummantelt von Blätterteig – sehr lecker. Und vor allem: Das Menu lässt sich gut vorbereiten, sodass man es nur noch in den Ofen schiebt und einen entspannten Heiligabend verbringen kann.
Das Filet Wellington gibt es schon lange, die Speise stammt aus Grossbritannien. Details sind jedoch nur teilweise überliefert. So soll das Filet Wellington nach Arthur Wellesley, dem ersten Duke of Wellington, benannt sein. Der Legende nach wurde ihm nach der Schlacht um Viktoria in Teig gebackenes Fleisch serviert, das zu seinem Lieblingsessen wurde.
Da nach einer Schlacht oft die Pferde der Gegner gegessen wurden, könnte es sich dabei auch um ein Pferdefilet gehandelt haben, zeigt eine Internetrecherche. Berühmtheit erlangte das Gericht, nachdem es die berühmte TV-Köchin Julia Child präsentiert hatte.
Wir haben drei abgewandelte Rezepte ausprobiert: Eines mit einer mediterranen Tofufüllung, eine Variante mit Randen und eine weitere mit St.Galler Bratwurst.
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Die Idee ist für eine St.Gallerin oder einen St.Galler zwar irgendwie naheliegend, man muss trotzdem erst einmal darauf kommen. Die Appenzellerin Irene Dörig erfand das Rezept und präsentierte den «St.Galler Brätstrudel» in den 80er-Jahren unter anderem im Fernsehen.
Die Appenzellerin absolvierte einst die Kochlehre im St.Galler Hotel Hecht. «Ich war die einzige Frau im Kanton, die Koch lernen wollte und war daher mit lauter Buben in der Klasse. Das hat mir gefallen», sagte sie in einem Interview mit dem «Tagblatt».
Als Erstes schwitzt man die Zwiebeln mit etwas Butter an. Danach kommt die Petersilie dazu: Kurz mitdämpfen und danach kalt werden lassen.
Die Rüebli schneidet man in Würfel und kocht sie weich. Ebenso die Erbsen. Beides im Anschluss abkühlen lassen. Irene Dörig würde sagen, dass diese Zutaten vor allem fürs Auge etwas hermachen.
Danach werden die Zwiebeln, Peterli, Erbsli und Rüebli unter das Brät gemischt. Der Cognac kommt ebenfalls dazu. Mit etwas Pfeffer würzen.
Nun schält man die Bratwurst aus ihrer Haut und umwickelt sie mit dem Mostbröckli und den Lattichblättern (oder dem Lauch). Die Lattichblätter kann man davor noch kurz in der Bratpfanne warm werden lassen.
Den Blätterteig auswallen und die Hälfte der Brätmasse darauf verteilen. Dann die Bratwurst über dem Brät platzieren und mit dem Rest der Masse zudecken.
Den Teigrand muss man nun noch mit Ei bestreichen. Danach ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt, um den Teig über die Füllung zu klappen. Überschüssigen Teig kann man abschneiden und allenfalls zum Dekorieren verwenden.
Nun unser Bratwurst-Filet-im-Teig bei 200 Grad etwa 30 bis 40 Minuten im vorgeheizten Ofen backen. Der Blätterteig soll eine schöne Farbe bekommen, während der Duft dafür sorgt, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft.
Geradezu 1:1 übernommen vom Klassiker Beef Wellington – oder eben Filet Wellington – haben wir dieses Rezept. Nur statt einem roten Stück Fleisch in der Mitte nehmen wir Randen und haben so eine vegetarische Alternative.
Inspiration für dieses einfache, aber geschmacklich vielversprechende Rezept bietet Betty Bossi. Statt Blätterteig verwendet sie einen Pastateig – dies als weitere Option zum hier erwähnten Blätterteig. Wir haben das Rezept für gut befunden und etwas vereinfacht.
Zu den verschiedenen «Im-Teig»-Varianten passen Salate oder Gemüse. Die Scheiben nicht zu dünn schneiden.