Leserbrief
Ein Ja zur Vernunft

Zur nationalen Abstimmung über die AHV-Reform am 25. September 2022

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Die Frauen sollen freiwillig auf ein Jahr Rente verzichten und die Mehrwertsteuer soll erhöht werden. Macht das Sinn? Tatsächlich gibt es Argumente gegen eine AHV-Revision: man kann gegen Steuererhöhungen sein. Es wird auch mit Lohnungleichheit und geringeren Berufschancen für die Frauen argumentiert, mit «Genderungerechtigkeit» bei den Steuern und der AHV (Leserbrief von Claudia Obrecht in der «Zuger Zeitung» vom 29. Juli).

Da ist überall etwas Wahrheit dran. Aber man muss das Wesentliche im Auge behalten: Die AHV-Revision ist ein fairer, lösungsorientierter Kompromiss. Nicht nur ein Kompromiss: Die Reform enthält auch die überfällige Flexibilisierung des Rentenbezugs. Jeder Franken, der ausgegeben wird, muss auch verdient werden. Das gilt langfristig auch für den Staatshaushalt. Es gibt keine Zauberformel, um alle «berechtigten» Forderungen zu bezahlen, auch nicht Ausschüttungen der Nationalbank. Es gibt demografische und finanzielle Realitäten, die nicht wegdiskutiert und nicht verdrängt werden können. Also: Es wird von uns Stimmbürgern Augenmass und Vernunft gefordert.

Aus allen politischen Sichtwinkeln lassen sich Haare in der Suppe finden, trotzdem muss die AHV-Reform angenommen werden. Eine bessere Alternative gibt es nicht, und bei einer Ablehnung droht sich der Reformstau zu verlängern.

Alex von Rotz, lic.oec.publ,GLP Kantonsratskandidat, Zug