Sanierung
Veraltete WC-Anlagen und zu kleine Stellplätze: Stadt Arbon will 2,5 Millionen in Campingplatz investieren

Der Arboner Campingplatz Buchhorn hat eine gute Saison hinter sich. Es gab aber auch Beschwerden wegen der Anlagen. Dabei handelt es sich nicht um das einzige Mangel des Platzes. Die Stadt prüft nun eine Totalsanierung der beliebten Anlage.

Noëlle Graf
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Eine Luftaufnahme des Campingplatzes Buchhorns.

Eine Luftaufnahme des Campingplatzes Buchhorns.

Bild: Manuel Nagel

Der Zustand des Arboner Campingplatzes Buchhorn gibt Anlass für Beschwerden. Der Leiter für Freizeit, Sport und Liegenschaften bei der Stadt Arbon, Markus Rosenberger, sagt: «Wir hatten in der kühleren Nebensaison viele Reklamationen von Besuchenden wegen kalter Sanitäranlagen.»

Der Stadtparlamentarier Aurelio Petti kann die Reklamationen der Gäste absolut nachvollziehen. Er betont, dass das Areal Buchhorn einer der schönsten Strandabschnitte des Bodensees sei. Doch: «Der Zustand der Campinganlagen ist nicht mehr zeitgemäss.»

Leiter für Freizeit, Sport und Liegenschaften Markus Rosenberger.

Leiter für Freizeit, Sport und Liegenschaften Markus Rosenberger.

Bild:PD

Auch bei der Stadt kennt man das Problem mit den veralteten Anlagen. Markus Rosenberger sagt:

«Die Betriebsgebäude sind zum Teil schon ziemlich in die Jahre gekommen.»

Dazu komme, dass die Betriebsgebäude und die Sanitäranlagen nicht isoliert seien. Gerade in der heutigen Zeit seien energetische Massnahmen sehr wichtig.

Die Anordnung der Stellplätze sei ebenfalls nicht mehr zeitgemäss. Als man den Platz vor über 50 Jahren gebaut habe, hätten Wohnwägen durchschnittlich eine Länge von fünf bis sieben Metern gehabt, weiss Rosenberger. Heute seien sie eher zwischen acht und zehn Metern lang. Rosenberger sagt:

«Unser Campingplatz bietet nicht mehr den Komfort, den die Reisenden wollen.»

Auch seien die Teerstrassen auf dem Campingplatz durch Wurzeln von Bäumen stark beschädigt.

Der Campingplatz soll attraktiv bleiben

Trotz all dieser Mängel wurde der Arboner Campingplatz auch in der diesjährigen Saison geradezu von Campern überrannt. Über 20’000 Übernachtungen verzeichnet der Platz. Darüber hinaus mussten 3000 interessierten Besucherinnen und Besuchern Absagen erteilt werden.

Im Rekordjahr 2021 hat der Campingplatz rund 100’000 Franken verbucht. Die Rechnung für dieses Jahr ist noch nicht abgeschlossen, dürfte aber laut Rosenberger ähnlich ausfallen. Er sagt: «Wir hatten zwei sehr erfolgreiche Jahre. Um daran anknüpfen zu können, muss man die Anlagen in Stand halten und aufwerten.» Und:

«Camping liegt im Trend. Jetzt müssen wir etwas unternehmen, um attraktiv zu bleiben.»

Deshalb plant die Stadt für den Campingplatz bis 2026 Investitionen in der Höhe von 2,5 Millionen Franken.

Rosenberger sagt, dass es sich bei den 2,5 Millionen um eine Kostenschätzung handle. Dieses Kostendach werde nur ausgeschöpft, wenn es zu einer Totalsanierung komme. Laut Stadtparlamentarier Aurelio Petti würde das Parlament eine Totalsanierung unterstützen. Ob so eine sinnvoll ist, will die Stadt nun prüfen.

Dazu wird die Stadt laut Rosenberger noch in diesem Jahr eine Vorstudie in Auftrag geben. Diese soll aufzeigen, in welche Richtung sich der Campingplatz in Zukunft entwickeln könnte. Rosenberger sagt:

«Ob und was saniert werden soll, soll diese Studie aufzeigen. Von Teil- bis Totalsanierung ist alles denkbar.»

Meistens sei es aber so, dass eine Gesamtsanierung günstiger und nachhaltiger werde als eine jährliche Mängelbehebung.

Frühestens im Winter 2023 könne mit der Sanierung des Campingplatzes begonnen werden.

Dauermietplätze könnten reduziert werden

Was die Vorstudie ebenfalls prüfen soll, ist das Verhältnis zwischen den Dauermietplätzen und Touristenplätzen. Rosenberger sagt: «Obwohl wir fast gleich viele Dauermietplätze wie Touristenplätze haben, sind die Einnahmen der Touristenmietplätze mehr als dreimal so hoch.» 2021 betrugen die Einnahmen aus Dauermietplätzen 75’000 Franken und aus den Touristenplätze rund 300’000 Franken.

Keine Erweiterungsflächen in Sicht

Die Suche nach Flächen für eine Erweiterung des Campingplatzes ist laut Rosenberger noch immer ein Thema. Mittlerweile ist klar: «Ein Standort beim Strandbad ist nicht möglich.» Die Suche gestalte sich schwierig: «Wir haben momentan keine Fläche in Aussicht.» Es gäbe nicht viele Zonen, die auch attraktiv für Besuchende seien. Rosenberger sagt: «Wir wären sofort gesprächsbereit, wenn uns jemand eine Fläche anbietet.»