Silvan Lüchinger schreibt in seiner Kolumne Lü über die vergangene Woche und fasst zusammen, was ihm dabei ins Auge gestochen ist.
«Pfusch beim Umbau: Was muss ich bei Mängenrüge beachten?» – Ob eine Mängelliste vorhanden ist?
600 Dosen mit je 80 Stück. So viele Zahnstocher produziert das Arbeitsheim für behinderte Menschen in Amriswil pro Tag. Speziell an den spitzen Hölzchen: Es gibt sie in den Geschmacksrichtungen Lime, Zimt, Mint, Menthol und Berry. Vertraut daran: Nach Gebrauch riechen alle gleich – nach dem, was die Benützer gegessen haben.
«Behalten den Steuerfuss im Auge» – Sonst reisst er womöglich noch aus.
«In den spärlich beleuchteten Räumen vom Radiostudio FM1 ist nur das emsige Tippen zweier Tastaturen zu hören.» – Heutzutage schreiben eben die Tastaturen die Texte selber.
Erst seit Anfang Jahr sitzt die Flig-Parlamentarierin Shirley Mc Masters im Gossauer Stadtparlament – und bereits hat sie ihren ersten Vorstoss eingereicht. Doch wer von der jungen Frau einen Wurf für die Zukunft erwartet hatte, sieht sich getäuscht. Mc Masters schaut zurück und will wissen: Wie werden Christbäume entsorgt? Noch bleibt ja etwas Zeit für eine weit drängendere Frage: Wie werden überzählige Osterhasen entsorgt?
«Abgekämpft und mit eingeschüchterten Minen erzählen sie in die Kamera …» – Minen haben selten freundliche Mienen.
Jahre nach ihrer Scheidung kommen zwei Berner Schwestern auf die Idee, dass das ein Fest wert wäre. Sie holen ihre Hochzeitskleider aus dem Kasten, passen noch hinein, und dann geht’s ab auf die Piste. Mit wehendem Schleier den Berg hinunter, die Ski immer schön parallel. «Die wenigsten haben uns geglaubt, dass wir nüchtern waren», sagt eine von ihnen. Wir verstehen die meisten. Und die Ex-Männer? Sie wussten angeblich nichts von der Scheidungsfeier. Es wird ihnen auch recht sein – dann müssen sie sich nicht fremdschämen.
«Das Klappern der Pferdehufen war bereits von weitem zu hören» – Hufeneisen besser annageln.
Ein privater Thurgauer will von den SBB Geld – weil beim Transport seines Boots ans Wasser der Mast die Fahrleitung der Bahn berührt hatte. Durch den Stromschlag erlitt eine Person schwere Verletzungen. «Nein», sagt das Bundesgericht – es sei allgemein bekannt, dass in der Schweiz über Gleisen in der Regel Fahrleitungen verlaufen. Wäre der Katamaran beim Einwassern gesunken, hätte der Bootsbauer wohl auch geklagt. Weil nicht allgemein bekannt ist, dass sich in einem See normalerweise Wasser befindet.