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Vor drei Monaten wurde bei der Markthalle in Gossau ein öffentlicher Kühlschrank aufgestellt. Damit beteiligen sich Gossauerinnen und Gossauer an einer schweizweiten Initiative gegen Food-Waste.
Klein, gelb und voller Überraschungen: Seit Oktober vergangenen Jahres steht «Madame Frigo», ein öffentlicher Kühlschrank, bei der Markthalle in Gossau. Ziel des Kühlschrankprojektes ist es, Food-Waste zu reduzieren. Gossauerinnen und Gossauer, die zu Hause Lebensmittel übrig haben, können diese vorbeibringen. Wer etwas braucht, kann sich jederzeit bei «Madame Frigo» bedienen.
«Das Angebot wird bereits rege genutzt», sagt Franziska Kissling. Sie ist ein ehemaliges Mitglied des Projektes Fair Trade Town Gossau und holte «Madame Frigo» nach Gossau. Freiwillige Helferinnen und Helfer kontrollieren und putzen den Kühlschrank regelmässig. Und sie führen Listen über den Kühlschrankinhalt. Ihr Fazit: Die «kalte Dame» ist sehr beliebt.
«Madame Frigo» umfasst einen Kühlschrank, eine Brotbox und ein Fach für trockene Lebensmittel. Von Brot, Schokolade und Mehl bis zu Aufstrichen, Milchprodukten und Gemüse sei alles schon dabei gewesen, sagt Kissling. Einige Regeln gilt es bei der Nutzung des öffentlichen Kühlschranks zu beachten. Alkohol, Fleisch und Fisch dürfen nicht hineingelegt werden. Zehn freiwillige Helferinnen und Helfer von Jung bis Alt kontrollieren den Inhalt des Kühlschranks alle zwei Tage und halten ihn sauber. «Es ist schön zu sehen, dass sich Bürgerinnen und Bürger aus freien Stücken für das Projekt einsetzen», sagt Kissling.
«Madame Frigo» ist eine Schweizer Privatinitiative gegen Food-Waste. Im ganzen Land stehen mittlerweile 108 der gelben Gemeinschaftskühlschränke. Neben Jona steht im Kanton St.Gallen nur in Gossau eine «Madame Frigo». Kissling freut sich, dass das Tauschprinzip in Gossau besonders unter Privatpersonen Fuss gefasst hat. Einzig einen Wunsch hat sie: «Dass in Zukunft mehr Detailhändlerinnen und -händler das Angebot nutzen.»