Gemeindeversammlung
Günsberg: Trotz sinkender Steuereinnahmen mit etwas Glück zur schwarzen Null

Die Rechnung des Jahres 2021 der Einwohnergemeinde Günsberg schloss mit einem Plus von 45’000 Franken ab.

Hans Peter Schläfli Jetzt kommentieren
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Die Steuereinnahmen gehen zurück.

Die Steuereinnahmen gehen zurück.

Urs Byland

Gemeindepräsident Max Berner durfte am Montagabend im Kirchgemeindehaus 23 Stimmberechtigte zur Rechnungsgemeindeversammlung begrüssen. Die Zahlen, die Gemeinderat Rolf Sterki als Ressortleiter Finanzen präsentierte, waren ermutigend: Bei Einnahmen von rund 5,6 Millionen Franken schloss Günsberg das Jahr 2021 mit einer «schwarzen Null» ab. Budgetiert war ein Minus von rund 40’000 Franken, das Resultat sah mit einem Überschuss von 45’000 Franken deutlich freundlicher aus.

Allgemein weniger Steuereinnahmen

Ganz sorgenfrei ist Günsberg aber nicht, denn die Steuereinnahmen sind um 525’000 Franken tiefer ausgefallen als erwartet. Dabei sei kein grosser Spezialfall herausgestochen, im Gegenteil, er habe eine allgemeine Tendenz beobachtet. Das steuerbare Einkommen sei bei sehr vielen Haushalten leicht gesunken, was in der Summe grosse Auswirkungen hatte, erklärte Sterki.

«Das positive Gesamtergebnis konnte erreicht werden, weil wir sehr sparsam gearbeitet haben und rund 150’000 Franken weniger ausgegeben haben, als budgetiert war.»

Zum Ergebnis beigetragen haben auch die Quellensteuern von 82’000 Franken und Sondersteuern von 164’000 Franken. Zudem schlug sich bei der Umwandlung der AEK-Aktien in BKW-Aktien eine einmalige Wertberichtigung von 100’000 Franken positiv in den Büchern nieder.

Investitionen verursachen neue Schulden

Die grossen Investitionen, die Günsberg in seine Infrastruktur steckt – darunter vor allem die Renovation des Schulhauses –, haben aber zur Folge, dass die Nettoverschuldung trotz der ausgeglichenen Erfolgsrechnung leicht zunahm, und zwar pro Einwohner um 322 Franken auf neu nun 2217 Franken. Man müsse weiterhin sehr sparsam bleiben, denn diese Sondereffekte würden sich nicht wiederholen, sagte Sterki.

Alle drei Sonderrechnungen, also Wasserversorgung, Abwasser und Abfallentsorgung, schlossen mit einem leichten Minus ab. Während beim Wasser die Gebühren bereits auf das laufende Jahr 2022 hin erhöht wurden, reicht bei den beiden anderen Sonderrechnungen das angesparte Kapital auch ohne Gebührenerhöhung noch für ein paar weitere, leicht negative Jahre. Nach diesen Erläuterungen genehmigte die Gemeindeversammlung die Rechnung 2021 einstimmig.

An Gruppenwasserversorgung anschliessen

Das Wasser der Günsberger Quellen muss streng kontrolliert und aufbereitet werden, was Kosten verursacht. Um die Versorgungssicherheit langfristig zu garantieren, hat die Gemeinde deshalb Verhandlungen über einen Anschluss an die Gruppenwasserversorgung unterer Leberberg (GWUL) aufgenommen.

Gemeinderat Markus Jungen informierte die Versammlungen über den Stand der Gespräche, die er als sehr konstruktiv und entgegenkommend bezeichnete.

«Die GWUL ist uns gegenüber grundsätzlich positiv gestimmt und würde Günsberg aufnehmen, aber es braucht noch einige weitere Verhandlungen.»

Man könne sagen, dass das Wasser der GWUL, das zum grössten Teil aus dem Luterbacher Grundwasser gewonnen wird, von hervorragender Qualität ist und dass bei einem Anschluss die Versorgungssicherheit definitiv gewährleistet wäre.

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