Fachkräftemangel
SP-Kantonsrätin will Numerus clausus abschaffen

Die Luzerner Sozialdemokraten wollen mit mehreren Vorstössen den Fachkräftemangel angehen. Unter anderem unterstützt die Partei eine Standesinitiative von Anja Meier zur Abschaffung des Numerus clausus für angehende Ärztinnen und Ärzte.

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Der Fachkräftemangel im Gesundheits- und Bildungsbereich ist seit Jahren bekannt. Die SP Luzern will das Problem mit Vorstössen und Initiativen angehen. Wie die Partei in einer Mitteilung schreibt, zeichnet sich auf der Landschaft ein Versorgungsmangel im Hausarztbereich ab. Die SP-Kantonsrätin Anja Meier schlägt daher vor, den Numerus clausus als Zulassungskriterium für das Medizinstudium abzuschaffen. Dies soll mit einer Standesinitiative, die der Regierungsrat beim Bund einreicht, ermöglicht werden.

Meier begründet ihre Forderung mit der wachsenden Kritik am Selektionsverfahren, durch das nicht immer die Besten ausgebildet würden. «Der Numerus clausus ist primär eine Frage der Übung und des Fleisses, während wichtige Eigenschaften wie Sozialkompetenzen oder praktische Fähigkeiten, welche für die Eignung zum Arzt beziehungsweise zur Ärztin ebenfalls zentral sind, nicht eruiert werden», so Meier.

Daneben fordert Meier, dass die Universitäten «dringend mehr Studienplätze in der Humanmedizin zur Verfügung stellen».

Planungsbericht für Lehre gefordert

Neben Anja Meier haben auch die Kantonsräte Marcel Budmiger und Urban Sager Vorstösse eingereicht. Budmiger fordert einen Planungsbericht vom Regierungsrat, der Massnahmen zur Stärkung der beruflichen Grundbildung erarbeitet. Er begründet dies mit dem Druck, der auf der Berufslehre laste. Unter anderem wegen der Abnahme des gesellschaftlichen Ansehens der Lehre und zu wenig attraktiven Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen.

Urban Sager will mit seinem Postulat beim Fachkräftemangel im Bildungsbereich ansetzen. Seit mehreren Jahren zeichne sich ein «qualitativer Lehrpersonenmangel» ab. Er fordert deshalb von der Regierung eine Kampagne zur Gewinnung von Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger in den Lehrberuf zu lancieren. (jh)