Abstimmung
Die Emmetter Schulgemeinde ist Geschichte

Emmetten legt die politische und die Schulgemeinde zusammen. Deutlich stimmte das Volk der neuen Gemeindeordnung zu – im zweiten Anlauf.

Matthias Piazza
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Das Schulhaus in Emmetten.

Das Schulhaus in Emmetten.

Bild: Urs Hanhart (7. November 2020)

Mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 83,3 Prozent (370 Ja zu 74 Nein) genehmigten die Emmetter Stimmberechtigten am Sonntag die neue Gemeindeordnung an der Urne. Dies bei einer Stimmbeteiligung von 40,8 Prozent. Damit ist die letzte Hürde auf dem Weg zur Einheitsgemeinde genommen. Ab nächstem Jahr ist die Schulgemeinde also auch in einer weiteren Nidwaldner Gemeinde Geschichte. Für die Bildung ist von nun an die politische Gemeinde zuständig.

Hinter den Heiratsabsichten der beiden Räte steckte diesmal auch ein gewisser Leidensdruck. Es wurde in den vergangenen Jahren immer schwieriger, Leute für ein politisches Amt zu finden.

Nur noch fünf statt sieben Gemeinderäte

Allerdings beinhaltet die nun angenommene Gemeindeordnung weit mehr als nur die Auflösung der Schulgemeinde und des Schulrates. Die Führung der Gemeinde wird neu aufgestellt, die Zahl der Gemeinderäte von sieben auf fünf reduziert. Diese sind nur noch strategisch tätig. Der Gemeindeschreiber leitet die Geschäftsleitung, der auch der Schulleiter und die Leiterin der Finanzen angehören. Der Geschäftsleitung unterstellt ist die Verwaltung mit den fünf Abteilungen «Führung und zentrale Dienste», «Bildung», «Bau», «Finanzen» sowie «Arbeit, Freizeit, Leben und Wohnen».

«Das ist ein guter Entscheid für Emmetten. Er zeigt, dass die Emmetterinnen und Emmetter offen sind für eine zeitgemässe Gemeindeorganisation. Die Gemeinde wird sich damit weiter positiv entwickeln», sagte ein zufriedener Gemeindepräsident Toni Mathis. Das sehr hohe Bekenntnis des Volkes führt Toni Mathis auch darauf zurück, dass dieses Mal nicht nur der Gemeinde-, sondern auch der Schulrat dahinterstanden. Im März 2015 hatte die Stimmbevölkerung an der Urne eine Zusammenlegung knapp abgelehnt, mit 51,2 Prozent – mit einem Unterschied von 11 Stimmen.

Bildung soll nicht zu kurz kommen

Auch Schulpräsidentin Karina Eberli zeigte sich glücklich. «Mit diesem klaren Ja wird die Grundlage für eine gemeinsame Basis geschaffen. Die Bildung erhält auch in Zukunft die nötige Autonomie und Bedeutung», verspricht sie.

Am 25. September werden die fünf Gemeinderäte für die vierjährige Amtsdauer gewählt, die am 1. Juli 2023 beginnt. Das heisst, es finden alle vier Jahre Gesamterneuerungswahlen statt. Das System, wonach alle zwei Jahre jeweils die Hälfte des Gemeinderates gewählt wird, ist nun auch in Emmetten Geschichte, wie in immer mehr Nidwaldner Gemeinden.