Angehörige der Feuerwehren bilden sich weiter
Gelebtes Zusammenspiel am Offiziers- und Kommandantenkurs

54 Angehörige der Feuerwehren aus Ob- und Nidwalden stellen sich der intensiven Ausbildungswoche in Engelberg.

Ruedi Wechsler
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54 Angehörige der Feuerwehren aus Ob- und Nidwalden stellen sich der intensiven Ausbildungswoche in Engelberg.

54 Angehörige der Feuerwehren aus Ob- und Nidwalden stellen sich der intensiven Ausbildungswoche in Engelberg.

Bild: Ruedi Wechsler (Engelberg, 20. 4. 2023)

Am Offizierskurs wurden 37 Angehörige der Feuerwehr - davon zwei Frauen - für ihre künftige Funktion ausgebildet. 17 Teilnehmer holten sich das Rüstzeug am Kommandantenkurs für zusätzliche Führungsaufgaben ab. Das Zusammenspiel der beiden Kantone wird gelebt und funktioniert hervorragend. Das bestätigte der Besuchstag vom letzten Donnerstag.

Auf die 54 Angehörigen der Feuerwehren aus Ob- und Nidwalden wartete ein breit gefächertes und anspruchsvolles Programm.

Auf die 54 Angehörigen der Feuerwehren aus Ob- und Nidwalden wartete ein breit gefächertes und anspruchsvolles Programm.

Bild: Ruedi Wechsler (Engelberg, 20. 4. 2023)

Feuerwehrinspektor Toni Käslin begrüsste 40 Gäste. Er sprach von grosser Wertschätzung gegenüber den Kursteilnehmenden, dem Kursstab und den Klassenlehrern. Das Milizsystem sei auf die angehenden Führungskräfte angewiesen, die bereit seien, sich der Intensität im Feuerwehrdienst und der Führungsverantwortung zu stellen. Toni Käslin bedankte sich bei den Gästen und der Gemeinde Engelberg. Unter der Führung des Feuerwehr-kommandanten Kilian Röthlin stellte Gastgeber Engelberg optimale Lokalitäten und Arbeitsplätze zur Verfügung.

Motto: Wissen, wo Wissen ist

Kursleiter und Feuerwehrinspektor-Stellvertreter, Urs Röthlisberger, formulierte die Ziele der Woche: «Für die angehenden Offiziere und Offizierinnen sind es die Planung der Ausbildungsvorgaben, die methodische Vorbereitung, die Ausführung und die Besprechung.» Das sind Themen wie Einführung Einsatzphasen, Brandschutz, Gebäudebeurteilung, Schadenplatzorganisation, Führungsrhythmus, Alarmierung, Taktisches Training, Kripo Brandmitteilung, Krokieren und Markieren. Für die Kommandanten wurden das Vermitteln der gesetzlichen Grundlagen, die gesamte Administration, das Erstellen der Einsatzpläne oder das Kennenlernen der Partnerorganisationen priorisiert.

Nebst viel Theorie – was auch mal zu rauchenden Köpfen führte – beinhaltete das anspruchsvolle Programm den Einsatz des Grosslüfters, der Autodrehleiter, mehrere Postenarbeiten oder das Anlegen einer Übung im Gelände. Bei ehrlichen und konstruktiven Feedbacks zwischen den Kursteilnehmenden und den Klassenlehrern erfolgten wertvolle Selbstreflexionen. Eine willkommene Abwechslung bedeutete der Besuch des Ambulantdienstes Luzern oder der Chemiewehr Emmen. Spannende Einblicke folgten in die Technikerräume des Hotels Kempinski oder in die Löschwasserversorgung Engelberg. Interessante Referate vermittelte die Kapo Obwalden oder das EWN.

Unerlässliche Sozialkompetenz

Auch die Erwachsenenbildung wurde thematisiert. Dazu sagte Feuerwehrinspektor Toni Käslin: «Bestes Fachwissen nützt nichts, wenn das Zwischenmenschliche nicht funktioniert.» Er begegnete diese Woche motivierten Chargierten, die sehr viel auf sich nehmen würden. Viele könnten sich gar nicht vorstellen, was künftig auf sie zukommen werde, und ergänzte: «Wir haben die Teilnehmenden in den verschiedenen Kursklassen bewusst gemischt, um möglichst schnell ein ausgewogenes Niveau zu erreichen.» Für Käslin hat die Feuerwehr auch nach 42 Dienstjahren einen hohen Stellenwert, und er fügte an: «Ich empfehle allen, Feuerwehrdienst zu leisten. Was ich in dieser Zeit mit den Menschen erlebte und lernte, hat mich stark geprägt.»

Begeistert vom Kurs äusserte sich auch sein Stellvertreter, Urs Röthlisberger: «Das Zusammenspiel der bunt zusammengewürfelten Klassen, das Zusammenfinden und der Austausch untereinander empfinde ich als gelebte Kameradschaft.» Offizierskursteilnehmer Michael Niederberger von der Feuerwehr Oberdorf erwähnte die grosse Kameradschaft der übergreifenden Generationen: «Ich will in meiner Gemeinde bei Notfällen etwas bewirken. Das vermittelt Sicherheit. Mir gefällt die Postenarbeit besonders gut und das Niveau ist innerhalb der Klassen ausgewogen. Nun kann ich gute Inputs in die eigene Feuerwehr einbringen», so Niederberger.