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An einer herzlichen Feier wurden besondere Leistungen und Verdienste von Mitbürgern gewürdigt. Im Vordergrund standen ein Polymechaniker und ein Musiker.
Robert Hess
Nicht nur der Termin am Berchtoldstag, auch die Neujahrswünsche des Gemeindepräsidenten zu Beginn der Veranstaltung gehören zur Tradition von «Kerns ehrt». «Ich kann euch fürs 2018 alles Gute und viel Glück wünschen», meinte André Windlin vor vollem Singsaal, doch «vieles müsst ihr selber an die Hand nehmen, um erfolgreich zu sein». So hätten auch «die Anwesenden, die nun geehrt werden, mehr gemacht als der Durchschnitt». Rund 40 Jugendliche, Frauen und Männer sowie der Jodlerklub Echo vom Melchtal und zwei Junioren-Mannschaften des FC Kerns (siehe Bonus) wurden zum Interview durch Moderatorin Veronika Wagner und zur Auszeichnung mit Präsent und Gutschein auf die Bühne gebeten.
Dabei standen der Lehrer/Musiker Martin Odermatt und der Polymechaniker Marco Michel besonders im Mittelpunkt. «Martin liebt die Musik über alles, sie ist seine grosse Leidenschaft», erklärte Noldi von Deschwanden in seiner Laudatio. Seit Jahrzehnten habe Martin Odermatt das musikalische Leben in Kerns geprägt, wobei hier nur drei Formationen hervorgehoben werden, deren musikalischer Leiter er war: Die Kernser Singbuebe, der Jodlerklub Fruttklänge und der Singkreis Kerns, dessen Frauen und Männer den Anlass vom Dienstag musikalisch umrahmten. Der Laudator würdigte Odermatt als «sehr guten Sänger, Musikanten, Arrangeur, Entertainer, Motivator und Pädagogen». Allerdings gelte es bald von Martin Odermatt Abschied zu nehmen: Der 62-jährige Primarlehrer in Wolfenschiessen wird Ende Schuljahr pensioniert und wandert nach Kolumbien, dem Heimatland seiner Frau Patricia, aus. «Ich freue mich auf meinen neuen Lebensabschnitt», sagte er. «Und besonders glücklich wäre ich, wenn ich dort einen Bubenchor gründen könnte, der spanische Lieder singt.»
Neben den Ehrungen wird bei «Kerns ehrt» jeweils auch der «SürPryys» verliehen. Dieser geht an den Polymechaniker Marco Michel (20), der 2016 Berufsschweizermeister wurde und sich 2017 in Abu Dhabi den Titel eines Vizeweltmeisters erkämpfte. Heinz Schrackmann und Matthias Rohrer als Berufsbildungsverantwortliche im Lehrbetrieb Ruag in Alpnach zeichneten ein Bild des strebsamen jungen Berufsmannes. So gehörte das Skirennfahrertalent Marco Michel der nationalen U16-Spitze an und «alle Türen für eine Profikarriere wären offen gewesen». Doch 2012 habe er sich für eine Lehre als Polymechaniker entschieden und damit das Fundament für eine äusserst erfolgreiche Berufskarriere gelegt. «Nach dem 2. Rang bei den World Skills habe ich sogar ein Angebot für einen Job in Nordkorea erhalten», meinte er schmunzelnd.
HINWEIS
Liste aller Geehrten unter: <b>obwaldnerzeitung.ch/bonus</b>