Drei Uraufführungen und eine weitere Premiere prägen die drei Jahreskonzerte der Jodlergruppe Bärgröseli Alpnachstad. Bereits der Start ging vor vollem Haus über die Bühne.
«Ich darf heute das schnellste Publikum begrüssen», sagte «Bärgröseler»-Präsident Beat Durrer am Samstagabend in der Mehrzweckhalle Kägiswil. «Nach dem Öffnen der Online-Platzreservation war das heutige Konzert innert eines Tages ausverkauft.» Die Halle bietet immerhin Platz für rund 600 Personen und bestimmt hat niemand bedauert, sich rechtzeitig einen Platz gesichert zu haben – im Gegenteil.
Nach den ersten Darbietungen der Gastgeber, dem «Dennetenalp-Juiz» von Fredy Wallimann und «Di Wäg» von Ueli Zahnd war der Weg frei für die Stimmen der beiden Frauen und sieben Männer des Jodlerchörlis Zulgtal, aus Eriz im Bezirk Thun.
Dann betrat die bekannte Jodlerfamilie Sutter aus Waldkirch im Kanton St. Gallen die Bühne. Zu deren grossen Erfolg hat sicher auch «Musiker-Blut» aus Obwalden beigetragen. Denn Markus Sutter hat seine Frau Ursula, geborene Enz, bei einem Jodlerabend in Giswil kennen gelernt. Inzwischen besteht die musikbegeisterte Familie neben den Eltern aus zwei Söhnen und drei Töchtern zwischen 15 und 20 Jahren sowie dem siebenjährigen Nesthäkchen Leandra. Die Sutters begeisterten das Publikum mit Jodelliedern, «Rugguserli» und «Zäuerli», gespickt mit Schalk und Witz des Vaters oder andern humorvollen Einlagen.
Abgerundet wurde das Programm durch die unkonventionellen, aber total gelungenen Darbietungen des Alphornquartettes Niduri, Ennetbürgen. Sogar die bekannte Melodie des «schlafenden Löwen in der Nacht», untermalt mit Urwaldtrommel, passte zu den vier Ennetbürgern. Rassige Musik lieferte ferner das Ländlertrio Echo vom Druosbärg, Schwyz.
An den kommenden Jahreskonzerten am Dienstag in der Pfarrkirche Alpnach und am Samstag erneut in der Mehrzweckhalle Kägiswil werden andere Gastformationen für schöne Lieder und Juiz sorgen. Fester Bestandteil bleiben drei Uraufführungen und eine weitere Premiere. «S’ Juize pfläge» heisst das neue Lied von Emil Wallimann mit Text von Karl Wallimann, in dem Letzterer sich wünscht: «Ich mecht hiä uf Ärde gärn nu eis erläbe, dass diä Junge s Juizä ai diend pfläge.»
Von ganz anderer Art ist der neue Naturjuiz «ä guetä Bscheid» von Fredy Wallimann. «Freude hört man im Juiz vorerst über die Geburt des Grosskindes Lena», berichtete er. «Ein halbes Jahr später traten schwere gesundheitliche Probleme auf, eine lange Operation wurde nötig, aber dann die Erleichterung: ‹Miär hend ä guetä Bscheid übercho›», sagte Wallimann und widmete den Juiz seiner auf der Bühne anwesenden munteren Enkelin.
Schliesslich wartete auch Daniel Wallimann, der Leiter der Jodlergruppe Bärgröseli, mit einer Neukomposition auf. Mit Augenzwinkern erzählte er die Geschichte des Lieds. Er habe sich an den Sack erinnert mit einer Einsiedler Spezialität, «die ich geschenkt erhalten habe: ‹Holebänzä›, sollte der Naturjuiz heissen, die habe ich nämlich sehr gerne».
Das Publikum durfte schliesslich ein weiteres Highlight aus der Feder von Daniel Wallimann geniessen. Erstmals wurde das ganz spezielle Jodellied «Obwald», bekannt aus dem Touristikwerbefilm, vor Publikum gesungen. Keine Frage, dass die «Bärgröseler» die Bühne nicht ohne Zugabe verlassen konnten.
Hinweis: Weitere Informationen unter www.baergroeseli.ch