Zur Abstimmung über die Klimainitiative in Obwalden vom 12. März.
Klar – ehrlich – konsequent bekämpft die SVP die Klimainitiative. Sie sieht dabei, wie eigentlich immer, das Grundproblem: links-grüne Kreise, links-grüne Fundamentalisten, links-grüne Politik. Und sie profiliert sich dabei als echte grüne Partei, sprich: «Sorg ha zu Natuir und Heimat». Und natürlich, 600 bis 1000 Kubikmeter Beton, LKW-Transporter und Kräne für Windkraftanlagen sind ein Riesenproblem. Und die Lösung: Bauen wir weiter Atomkraftwerke! Das sind dann bürgerlich bewährte Werte wie Eigenverantwortung, Augenmass, Vernunft, Rücksichtnahme und Innovation. Das braucht ja offenbar keinen Beton, keine LKW-Transporter und keine Kräne? Den Atommüll unter den Boden. Unter dem Boden ist ja keine «Natuir und Heimat».
Ich frage mich, wo denn der «Wolf im Schafspelz» sich wirklich versteckt hat. Untauglich und scheinheilig scheint mir jedenfalls die Idee mit der Atomkraft zu sein. Ich war noch ein Lehrling, als mir in Gösgen gezeigt wurde, wie winzig die Brennstäbe sind. Damals war ja auch die Idee, dass es in paar Jahren eine langfristige, sichere Entsorgung von radioaktiven Abfällen geben würde. Und das ist schon über 40 Jahre her. Ich bin mir da ziemlich sicher: Das wird es nie geben.
Und Initiativen sind weder untauglich noch scheinheilig und auch nicht unnötig. Sie sind ein Anliegen von engagierten Bürgern und Bürgerinnen. Ich stimme Ja zur Initiative. Nicht weil ich denke, damit sei das Problem gelöst, sondern weil ich denke, es ist höchste Zeit, umzudenken mit Eigenverantwortung, Augenmass, Vernunft, Rücksichtnahme und Innovation.
Linus Müller, Sarnen