Inventar
Der Kanton Obwalden will das audiovisuelle Kulturgut erfassen

Es soll eine Gesamtübersicht über die bei Institutionen und Privaten vorhandenen Fotografien, Filme, Videos und Tondokumente von öffentlichem Interesse entstehen.

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Der gesamtschweizerische Verein Memoriav setzt sich seit bald dreissig Jahren für die Erhaltung, Erschliessung und Nutzung des audiovisuellen Kulturguts ein. Um eine Gesamtübersicht über die Bestände in allen Regionen des Landes zu erstellen, lancierte Memoriav im vergangenen Jahr das Projekt «Kantonale audiovisuelle Übersichtsinventare der Schweiz». Dabei soll für jeden Kanton – jeweils in Kooperation mit kantonalen Stellen – erhoben werden, in welchen Institutionen oder bei welchen Privatpersonen kulturgeschichtlich bedeutende Sammlungen in den Bereichen Fotografie, Film, Video und Tondokumente aufbewahrt werden.

Historische Bild- und Tonmedien ermöglichen laut einer Mitteilung einen einzigartigen, lebendigen Blick in die Vergangenheit. In Obwalden ist das audiovisuelle Erbe trotz seines grossen kulturellen Werts bisher noch nicht systematisch erfasst worden. Das soll sich nun ändern: In diesen Tagen startet das Amt für Kultur und Sport in Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv und Memoriav ein Inventarisierungsprojekt mit dem Ziel, eine Gesamtübersicht über die bei Institutionen und Privaten vorhandenen Sammlungen von Fotografien, Filme, Videos und Tondokumente zu erhalten.

Dabei ist auch die Mithilfe der Bevölkerung erwünscht. Interessantes audiovisuelles Material findet sich nämlich häufig im Estrich von privaten Sammlerinnen und Sammlern, im Keller von Firmen oder in Schränken von Vereinspräsidenten.

Private und Firmen zur Beteiligung eingeladen

Wer historisches audiovisuelles Material besitzt, das die Geschichte, Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft, Landschaft oder Ortschaften im Kanton Obwalden dokumentiert, ist eingeladen, sich am Inventarprojekt zu beteiligen. Die Sammlungen verbleiben dabei bei ihren Besitzerinnen und Besitzern und sollen im Projekt lediglich verzeichnet werden.

Für die Inventarisierungsarbeiten in Obwalden ist Daniel Stöckli, Verantwortlicher für audiovisuelle Medien im Staatsarchiv, zuständig. Er wird in den kommenden fünf Monaten mit den Besitzerinnen und Besitzern von audiovisuellem Kulturgut in Kontakt treten und mittels eines standardisierten Fragebogens sachdienliche Informationen zusammentragen. Die Resultate dieser Erhebungen dienen dem Kanton und dem Bund (vertreten durch Memoriav) als Grundlage, um – teilweise dringend notwendige – Erhaltungs- und Restaurierungsmassnahmen weiterzuentwickeln. (pd)