Obwalden
Giswil weist einen Überschuss von fast 2,3 Millionen aus

Die Gemeinde konnte höhere Steuereinnahmen verzeichnen und erhielt mehr Geld aus dem Finanzausgleich.

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Die Rechnung der Gemeinde Giswil schliesst besser ab als budgetiert.

Die Rechnung der Gemeinde Giswil schliesst besser ab als budgetiert.

Bild: Corinne Glanzmann (Giswil, 11. 2. 2020)

Die Rechnung 2022 der Gemeinde Giswil schliesst um fast 2,39 Millionen Franken besser ab als budgetiert. Der Ertragsüberschuss beträgt laut einer Mitteilung der Gemeinde knapp 2,3 Millionen. Mit zu dem Ergebnis beigetragen haben unter anderem die Steuereinnahmen, die fast
1,7 Millionen über den Erwartungen liegen. Der Gemeinderat führt die Zunahme auf das Bevölkerungswachstum durch Neuzuzügerinnen und Neuzuzüger sowie die definitive Veranlagung infolge Neuschätzung der Liegenschaften in den letzten Jahren zurück.

Dadurch seien die Einkommenssteuern (höherer Eigenmietwert) und die Vermögenssteuern (höherer Liegenschaftswert) gestiegen. Auch die Gewinn- und Kapitalsteuern der juristischen Personen seien höher als budgetiert, ebenso die Grundstückgewinn- und Handänderungssteuern (mehr verkaufte Grundstücke).

Mehreinnahmen resultieren zudem aus Kapitalabfindungen (Steuern auf Auszahlungen von Pensionskassengeldern und Auszahlungen aus der dritten Säule). Der Ressourcen- und Lastenausgleich des Kantons und der Gemeinden ist um 183 000 Franken höher. Dies dank hohen Steuererträgen in anderen Gemeinden. Die Wohnungen im Gemeindehaus gelten gemäss Finanzhaushaltsgesetz als Finanzvermögen und müssen alle fünf Jahre neu geschätzt werden. Dadurch resultiert ein Buchgewinn von 665 000 Franken.

Höhere Personalkosten

Die Personalkosten sind 0,9 Prozent höher als budgetiert. Grund dafür sind höhere Lohnkosten in der Verwaltung durch die zusätzliche, befristete Stelle im Aussendienst für anstehende Wasserbauprojekte. Der Kostenanteil der Gemeinde für Aufwendungen des Kantons für die Bekämpfung der Coronapandemie war zum Zeitpunkt der Budgetierung noch nicht bekannt und wurde zu tief budgetiert. Die Lärmsanierung der Grossteilerstrasse im Betrag von 250 000 Franken wurde noch nicht ausgeführt. Der übrige Aufwand bewegt sich laut dem Gemeinderat im Rahmen des Budgets.

Die Investitionsrechnung verzeichnet Nettoinvestitionen von
2,55 Millionen Franken, rund 897 000 Franken tiefer als erwartet. Bei der Erweiterung Schulhaus 1968 verschieben sich Arbeiten im Betrag von
900 000 Franken ins Jahr 2023. Die Sanierung der Bergstrasse, Abschnitt Radlihubel bis Verzweigung Rufibergstrasse, konnte witterungsbedingt erst im Frühling 2022 fertig gestellt werden.

Diese Kosten und die anteilmässigen Subventionsbeiträge sind somit in der Rechnung 2022 enthalten. Der Bau der Kanalisation Schwendeli wird im Frühjahr 2023 fertig gestellt. Die Wasser- und die Kanalisationsanschlussgebühren sind durch die geringe Bautätigkeit tiefer als budgetiert. Diese Einnahmen werden den Fonds Gemeindewasserversorgung sowie Abwasser für zweckgebundene Investitionen gutgeschrieben.

Der Selbstfinanzierungsgrad der Gemeinde Giswil beträgt 166 Prozent, was laut der Mitteilung als sehr gut zu bezeichnen sei. Die Pro-Kopf-Verschuldung kann um 1425 Franken abgebaut werden und es resultiert nun ein Pro-Kopf-Vermögen von CHF 428 Franken. Der Gewinnvortrag beläuft sich nach Verbuchung des Jahresgewinnes 2022 auf nahezu
9,2 Millionen Franken. (pd/mu)

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