KERNS: Preis für «echte Perle»

Für je gegen 6000 Stunden Einsatz fürs Geräteturnen erhielten am Samstag fünf Engagierte den Sportpreis Obwaldens. Der Ort hatte auch viel Symbolgehalt.

Markus von Rotz
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Die Preisträger posieren auf dem Barren (von links): Harald Müller, Karin Odermatt, Jürg Kafader, Karin Langensand und Roland Bucher. (Bild Markus von Rotz)

Die Preisträger posieren auf dem Barren (von links): Harald Müller, Karin Odermatt, Jürg Kafader, Karin Langensand und Roland Bucher. (Bild Markus von Rotz)

Markus von Rotz

Die Dossenhalle, 1985 erbaut, verfüge nicht nur über olympiagenormte Einrichtungen. Sie sei auch Anziehungspunkt für Turnvereine aus der ganzen Schweiz und ein sehr gefragtes Trainingszentrum, wie Sandra Portmann, Mitglied der Sportkommission Obwalden, am Samstag bei der Preisübergabe sagte. Seit 30 Jahren fänden hier Aus- und Weiterbildungskurse für angehende Leiter statt. Am Samstag war Kerns mit seiner Halle Gastgeber für die kantonalen Gerätemeisterschaften.

Um 17 Uhr mussten die jungen Turnerinnen und Turner und ihre Betreuer kurz die Halle freigeben für Preisträger und Ehrengäste. Der mit 5000 Franken dotierte kantonale Sportpreis wurde in der absolut passenden Umgebung stellvertretend an fünf Engagierte übergeben, die laut Sandra Portmann je gegen 6000 Stunden oder fast drei Arbeitsjahre für das Geräteturnen in Obwalden geleistet haben.

Kontinuität «herausragend»

«Der Sportpreis ist der Preis für die kontinuierliche Arbeit über die letzten mehr als 30 Jahre von der höchsten kantonalen Stelle», hörten die Preisträger Karin Odermatt, Karin Langensand, Roland Bucher, Jürg Kafader und Harald Müller aus dem Mund von Laudatorin Sandra Portmann. «Herausragend ist, dass fünf Menschen aus Obwalden seit der Gründung dieser Turnvereinigung aktiv das Geschehen prägen.» Die Kunstturnvereinigung ist 1983 gegründet worden. Die Gründer konnten darum beim Bau der Dossenhalle wichtiges Wissen einbringen. «Wir denken an die Schnitzelgrube, wo schwierige akrobatische Elemente gefahrlos trainiert werden können», sagte Portmann weiter.

Höchstes schweizerisches Lob

Die Preisträger hätten in den vergangenen Jahren insbesondere in dieser Halle «mit vielen jungen Menschen besondere Erlebnisse, Emotionen und auch Freundschaften» geteilt. Und trotz allem Auf und Ab sei es ihnen immer wieder gelungen, Turner für die Leiterausbildung zu motivieren und den Geräteriegen zur Verfügung zu stehen. Die schweizerische Verbandsspitze lobe die Obwaldner Geräteturngruppe «in höchsten Tönen: klein, aber fein.» Der Preis sei eine Anerkennung für die «Arbeit mit jungen Menschen über die drei Vereine hinweg und die hervorragende Organisation von Sportanlässen. «Ihr seid für mich eine ‹echte Perle‹ im Sportgeschehen Obwaldens», schloss Sandra Portmann.

Die Preise übergab dann Bildungsdirektor Franz Enderli. Er verband die äusseren Zeichen wie eine Urkunde mit dem besten Dank fürs grosse Engagement der Preisträger und erinnerte daran, in welcher Reihe sie als Empfänger stehen: Seit 2003 der Sportpreis vergeben wird, ging er unter anderem an Viktor Röthlin, Dominique Gisin, die Sportmittelschule Engelberg, Benji von Ah oder verschiedene Sportförderer.

«Virus ist hartnäckig»

Sich in diese Liste eintragen zu können, sei eine «einmalige Ehre», sagte Karin Langensand stellvertretend für die fünf Preisträger. «Es ist eine Wertschätzung unserer Trainingsarbeit und Nachwuchsförderung. Wir wurden vor einigen Jahren von diesem Turnfieber angesteckt, und dieser Virus ist ziemlich hartnäckig.» Sie hoffe, dass er weiterhin viele junge Turner im Kanton packe.

Neben den fünf «Preisträgern im Schaufenster» ehrte Enderli auch weitere Personen für die jahre- und jahrzehntelange Arbeit: Hans Ettlin, Hans Odermatt und Urs Kafader. Ettlin und Odermatt hatten in den 70er-Jahren mit der Gründung einer Trainingsgemeinschaft einen wichtigen Grundstein für das Geräteturnen im Kanton gelegt.

Enderlis Dank galt auch den Vertretern der Vereine, in denen das Geräteturnen aktuell gefördert wird: der Sportunion Sachseln, dem Turnverein und der Geräteriege Kerns sowie dem Turnverein Sarnen.