Korporation Alpnach macht bedeutenden Schritt in die Zukunft

Die Korporation Alpnach reorganisiert sich: Die Organisationsstruktur wird geändert und es gibt ein neues Geschäftsleitungsmodell.

Robert Hess
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Eine ausserordentliche Korporations-Versammlung soll am Donnerstag die Weichen für eine neue Organisationsform stellen, «die es der Korporation Alpnach ermöglicht, den Herausforderungen der nächsten 20 Jahre gerecht zu werden», heisst es in der Botschaft an die Stimmberechtigten. Zur Genehmigung vorgelegt werden die Teilrevision des Statuts (Grundgesetz) der Korporation, eine neue Organisationsverordnung sowie die Teilrevision von insgesamt sechs Verordnungen, beispielsweise der Alpen- oder Energieverordnung.

Die Korporation Alpnach will mit einer neuen Organisationsstruktur den Herausforderungen der nächsten 20 Jahre gerecht werden. Im Bild: Der neue Forstwerkhof Chilcherli.

Die Korporation Alpnach will mit einer neuen Organisationsstruktur den Herausforderungen der nächsten 20 Jahre gerecht werden. Im Bild: Der neue Forstwerkhof Chilcherli.

Bild: Robert Hess (Alpnach, 12. Oktober 2020)

Diese acht Erlasse bilden die Grundlage zur Einführung einer neuen strategischen und operativen Organisationsstruktur, mit einer dreiköpfigen Geschäftsleitung im operativen Bereich. Sagen die Bürgerinnen und Bürger am Donnerstag Ja, wird die neue Organisation auf den 1. Januar 2021 in Kraft treten.

Vorsitzender wird in 80-Prozent-Pensum angestellt

Korporationsschreiber Klaus Wallimann soll Vorsitzender der Geschäftsleitung werden und eine Anstellung in einem 80-Prozent-Pensum erhalten.

Korporationsschreiber Klaus Wallimann soll Vorsitzender der Geschäftsleitung werden und eine Anstellung in einem 80-Prozent-Pensum erhalten.

Bild: Robert Hess

Vorsitzender der dreiköpfigen Geschäftsleitung, und wie bisher Korporationsschreiber, soll der 56-jährige ehemalige CVP-Kantonsrat Klaus Wallimann werden. Er wird künftig von der Korporation in einem 80-Prozent-Pensum angestellt. «Die Mandate seiner Einzelfirma Treuhandpraxis Wallimann wird er seiner langjährigen Mitarbeiterin Angela Mangott übergeben», heisst es in der Botschaft des Korporationsrates an die Stimmberechtigten.

Die weiteren Mitglieder der Geschäftsleitung sind Rolf Wallimann (Bereichsleiter Forst und Strassen; Alpen und Kulturland) sowie Daniel Hosang (Bereichsleiter Bau und Liegenschaften, Energie) je mit einem 100 Prozent-Pensum.

Die Geschäftsleitung soll künftig «die operativen Geschicke der Korporation führen». Bewusst sei auf eine Geschäftsführungsrolle durch eine einzelne Person verzichtet werden, heisst es in der Botschaft weiter. Entscheide innerhalb der Geschäftsleitung sollen mit einer Zweidrittelmehrheit gefällt werden; aber mit einer Einschränkung: «Der Unterlegene kann den Entscheid der Geschäftsleitung mit einem Vetorecht an den Korporationsrat weiterziehen», erklärt Klaus Wallimann, der designierte Vorsitzende der Geschäftsleitung.

Korporationsrat bleibt oberstes Organ

Zur neu geschaffenen strategischen Ebene gehören der Korporationsrat sowie die Kommissionen. «Hier werden künftig die strategischen Entscheide gefällt, also die Richtung vorgegeben, die wesentlichen Leitplanken gesetzt und die Umsetzung kontrolliert», heisst es in der Botschaft. Die bisherigen zehn Aufgabenbereiche werden auf sieben reduziert. Jeder Korporationsrat steht einem Bereich vor und leitet die ständige Kommission. Diese, beispielsweise die Finanzkommission oder die Grundstückkommission, werden laut Botschaft «als bewährtes Instrument der bisherigen Organisation beibehalten». Nach wie vor ist die Korporationsversammlung das oberste Organ. Sie wählt den Korporationsrat und die ständigen Kommissionen.

Die Organisationsentwicklung ist durch eine Kerngruppe seit Mai 2018 erarbeitet worden. Dieser gehörten Korporationspräsident Walter Hug, Korporationsrat Urs Spichtig, Korporationsschreiber Klaus Wallimann sowie beratend Andy Emmenegger, Gewerbenetzwerk, Luzern, an. Verschiedene Interessengruppen und Personen wurden laufend in den Prozess einbezogen. Die neuen Strukturen sind an einer Informationsveranstaltung am 18. August erstmals öffentlich vorgestellt worden.