Als 1999 zwei Autohändler vermisst gemeldet werden, ist zunächst nicht absehbar, welche Dimensionen der Fall annehmen wird. Die Serie «Auf der Spur – die dunkelsten Verbrechen der Schweiz» widmet sich dem Fall.
Der Fund, den der Lungerer Hobbyfischer Dennis Schürmann am Samstagnachmittag des 28. Februars 1999 machte, hatte es in sich: «Der Schrecken war gross. Als ich die Schuhe sah, traute ich zuerst meinen Augen nicht», gab er damals gegenüber unserer Zeitung zu Protokoll. «Ich ging deshalb einige Meter zurück, um mich zu sammeln. Danach kehrte ich nochmals zur Fundstelle zurück und musste erkennen, dass alles keine Täuschung war. Zum Glück habe ich aber nicht viel gesehen. Sonst hätte ich kaum so gut schlafen können.»
Schürmann fand zwei in Fässern einbetonierte Toten. Gerichtsmediziner Rudolf Hauri sprach von einem Jahrhundertfund. «Selbst die älteren Leute vermögen sich nicht an ein derartiges Delikt zu erinnern», sagte der damalige Obwaldner Kripochef Jean-Pierre Greter. Die Bergung der rund 60 Zentimeter breiten und 90 Zentimeter hohen Blechfässer (eines in weisser und eines in oranger Farbe) war kompliziert und wurde durch die gesperrte Brünigstrasse wegen Lawinengefahr erschwert. Ein Superpuma brachte die 470 Kilogramm schwere Fracht gleichentags auf den Militärflugplatz Alpnach. Von dort gelangte sie nach Zürich.
Es war nur fast ein perfekter Mord. Denn die Täterschaft machte einen Überlegungsfehler. Die Fässer traten auf der Westseite des Sees ans Tageslicht, weil der Lungerersee ein Stausee ist und im Frühling einen tieferen Wasserstand als im Herbst aufweist.
Die Untersuchungen brachten zutage, dass es sich bei den Leichen um zwei Westschweizer Autohändler handelte, die im Januar 1999 erschossen, in Fässern einbetoniert und im Lungerersee versenkt worden waren. Das Bezirksgericht der Saane verurteilte am 31. Oktober 2001 den Hauptangeklagten zu lebenslänglichem Zuchthaus wegen Mordes. Die beiden Komplizen wurden zu sieben beziehungsweise zwei Jahren Gefängnis verurteilt.
Oneplus, der Streamingdienst von CH Media, welche auch diese Zeitung herausgibt, widmet sich in der zweiten Staffel von «Auf der Spur – die dunkelsten Verbrechen der Schweiz» (Start am Mittwoch) in der dritten Folge vom 28. Juni den Fassleichen vom Lungerersee. Das Publikum erfährt, wie zwischen Luftschutzkellern, Autohöfen und Bergseen das Ermittlungsteam um Francis Schwartz einem düsteren Komplott auf die Spur kommt und wie Staatsanwalt Jean-Luc Mooser genau abwägen muss, welche Schritte schlussendlich zur Klärung der Täterschaft führen können.
Die erste Folge am kommenden Mittwoch widmet sich einem Mord eines bekannten Ehepaars in Wohlen, das im Februar 1991 mit Kopfschüssen aus nächster Nähe hingerichtet wurde. Als ihr Adoptivsohn Freunden gegenüber andeutet, mehr über den Fall zu wissen, gehen die Ermittler der Spur nach. Sie fördern dabei emotionale und finanzielle Abhängigkeiten zutage, stossen auf ein internationales Mordkomplott und müssen mit den spanischen Behörden kooperieren.
Mehr Informationen zu Oneplus und der Serie finden Sie unter www.oneplus.ch.