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Seit 2006 teilen sich die CSP und die CVP die vier Sitze im Kantonsrat. Vielleicht macht der alt Gemeindepräsident damit Schluss.
1994 hatte die CVP in Lungern noch eine Parteistärke von 59 Prozent. Von einem solchen Wert kann sie heute nur mehr träumen, doch zusammen mit der CSP brachte sie es vor vier Jahren auf über 80 Prozent. Die CSP lag mit 41,85 Prozent noch ganz knapp vor der CVP mit 41,68 Prozent. Kein Wunder, teilten sich die beiden Parteien seit 2006 die vier Sitze je hälftig. Die CSP luchste damals der FDP einen Sitz ab.
Gut möglich, dass sich an der Parteivertretung auch dieses Jahr nichts ändert. Dafür spricht, dass die CVP mit ihren beiden Bisherigen antritt. Und dass die CSP wohl nicht zuletzt dank ihrem nationalen Zugpferd Nationalrat Karl Vogler wohl einen Heimvorteil hat. In Lungern gab es vor vier Jahren auch kein Restmandat zu verteilen, die Sache war klar. Die beiden CSP-Kandidaten machten damals auch klar die besten Einzelresultate aller Gewählten.
Sicher wird für Lungern nach dem Rücktritt von Helen Imfeld (CSP) keine Frau mehr im Rat sitzen. Alle Kandidaten sind Männer. Es ist schwierig, zu sagen, wer profitieren könnte, falls eine der beiden stärksten Parteien einen Sitz verlieren sollte. Die SVP hatte 2006 und 2010 mit knapp 17 Prozent Parteistärke keine Chance auf einen Sitz.
Allerdings kandidierte die FDP vor vier Jahren nicht, sodass die drei anderen Parteien etwas einbüssten dürften. 2006 wies die FDP eine Parteistärke von 14 Prozent auf, was ihr aber nicht für einen Sitz reichte. Vier Jahre vorher waren es noch 22 Prozent. Helfen könnte ihr der Kandidat Andreas Gasser, der zehn Jahre Gemeindepräsident war und als politisches Schwergewicht bezeichnet werden kann. Er ist auch heute noch an Schaltstellen der Gemeinde wie dem Stiftungsrat Eyhuis tätig.
Dass die FDP vor vier Jahren verzichtete, begründete der kantonale Präsident Boris Camenzind damit, dass alle Bisherigen aus Lungern wieder antraten. Sie wurden damals auch wiedergewählt. Zahlreiche neue Mitglieder würden der FDP jedoch Mut für die Zukunft machen, hiess es damals weiter.
Vielleicht aber vermag die SVP mit dem jüngsten Lungerer Kandidaten (David Zumstein, 1970) und den drei ältesten (1946, 1949 und 1955) mehr als ihre Konkurrenten unterschiedliche Generationen anzusprechen. Eine gewisse Mobilisierung bringt sie sicher auch durch die Tatsache, dass sie doppelt so viele Kandidaten stellt wie die anderen drei Parteien. Allerdings schnitten die SVP-Kandidaten vor vier Jahren deutlich am schlechtesten ab, betrachtet man die Einzelresultate der jeweiligen Kandidaten. So holte Pius Gasser, der jetzt wieder antritt, nicht einmal die Hälfte der Stimmen der besten CSP- und CVP-Kandidaten.
Dass Lungern als bevölkerungsmässig kleinste Gemeinde vier Kantonsräte stellen kann, wird durch das Kantonsratsgesetz ausdrücklich garantiert. Dort heisst es, dass jede Gemeinde mindestens vier Sitze erhält. Die restlichen 55 werden auf die Gemeinden gemäss Bevölkerungszahl verteilt. An der Sitzverteilung hat sich seit 2002 nichts geändert. Dieses Jahr erbt Alpnach einen Sitz von Giswil.