Alle Jahre wieder – immer wieder schön: Das Musikfestival Halt auf Verlangen im Grünenwald findet dieses Jahr bereits zum 22. Mal statt. Die Auftretenden Musikerinnen und Musiker verbindet vor allem eines: Die Freude an gut gemeinter und gut gemachter Musik.
Einer der grossen Vorteile des zweitägigen Musikfestivals «Halt auf Verlangen» im Gasthaus Grünenwald vor Engelberg ist, dass die Organisatoren keine Werbung dafür machen müssen. Beziehungsweise: Dass sie sich voll und ganz auf Mundpropaganda und Social Media verlassen können. Das sind zwar erfreulicherweise gesparte Ausgaben bei einem eh schon schmalen Budget, aber warum ist das so?
Weil dieses Festival einerseits seit dem Jahr 2000 jeweils über die Pfingsttage stattfindet und ergo nur schon wegen seiner langen Geschichte ein fester Bestandteil des hiesigen Kulturlebens ist. Anderseits, so erklärt es Fabian Christen, Vorstandsmitglied des organisierenden Vereins Grünenwald, «weil man beim Halt auf Verlangen weiss, was einen erwartet: guter Sound und nette Menschen». Da hat er natürlich recht. Und er hat sogar etwas vergessen: die gleichermassen entspannte und hibbelige Atmosphäre, die so eben nur im Grünenwald entsteht.
Was gute Musik ist, das definiert seit Jahren der Programmmeister Beat Barmettler, er ist selber Musiker und Programmierer auch bei anderen Anlässen anderer Veranstalter. Er weiss, was die Fans vom Halt auf Verlangen mögen: Stromgitarren, Sinn für Ironie, vorwärtsstrebende Ideen und die Lust auf überraschend Neues, Ungehörtes. Letzteres kann dann durchaus mal elektronisch sein oder ethnologisch oder exotisch. Welche Bands dann am Ende jeweils auf der Bühne stehen werden, das hat immer auch mit den weitverzweigten Verbindungen und Kontakten der Grünenwald-Leute mit Bands aus der ganzen Welt zu tun.
Dieses Jahr zum Beispiel freut sich Beat Barmettler ganz besonders auf die Aargauer Rockband Leech. «Nach mehreren Anläufen hat es dieses Jahr nun endlich geklappt», sagt Barmettler. Leech werden, das ist eine Neuigkeit am Halt auf Verlangen, am Pfingstsamstag ein fast doppelt so langes Set wie üblich spielen. Barmettler sagt: «Diese Band muss man spüren, ihre Musik braucht Zeit, sich richtig zu entfalten.» Man kann gespannt sein.
Ebenfalls besondere Freude verspricht am Pfingstsonntag der Auftritt der elektrisierend-sphärischen Band Las Robertas. Sie sind die erste Band im Grünenwald, die aus Costa Rica stammt. Wie diese Verbindung zustande kam? Die Connections des Programmierers sind weitreichend, die Überraschung garantiert.
Überhaupt darf man sich dieses Jahr wieder auf das gesamte Programm freuen. Einige Empfehlungen: Kolotoč spielen partytauglichen Folk-Fusion, Dalai Puma tanzbaren Elektropop. Bubi Eifach trimmen einfache Mundart zur Höchstform, und Tesla Death Ray lassen die Gitarren sirren. In der Stube machen The Rebots Musik aus allem, was Geräusche macht, und mit Jeopardy gibt es heiteres Song-Erraten. Und nach dem regulären Programm legt jeweils ein Frauen-DJ-Duo Tanzmusik bis in die Morgenstunden auf.
Infos unter www.pfingstfestival.ch.