Nachwuchs begeistert
Ein Skifest mit Volkssportcharakter in Engelberg

Der Achermann-Stöckli-Cup 2023 gastierte auf der Klostermatte. 330 Teilnehmende in elf Kategorien sorgten für tollen Skisport.

Ruedi Wechsler
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Die beiden Skiclubs Stans und Engelberg organisierten mit 50 fleissigen Helfenden - dabei auch viele Eltern - einen tadellosen Wettkampf bei schwierigen äusseren Bedingungen. Christoph Baumgartner, Vorsitzender der Bankleitung Raiffeisen Nidwalden und Sponsor diverser Skiklubs, steht mit hochgezogener Kapuze im Zielgelände der Klostermatte in Engelberg und trotzt dem teilweise intensiven Regen.

Er unterstützt seine Söhne Aaron und Luis, die auf der Startliste stehen, und sagt: «Wir sind mit Raiffeisen dem Skisport eng verbunden. Der Achermann-Stöckli-Cup ist der Volksskisport schlechthin, der Skisport wird in der Breite gelebt und hat Volkssportcharakter.» Von aussen hätten viele den Eindruck, der Cup sei Spitzensport oder eine Materialschlacht, «dem ist aber bei weitem nicht so», fügt Baumgartner an. Thomas Gasser ist für die Zeitmessung verantwortlich. «Die Vorlaufzeit war relativ knapp und in 90 Minuten mussten heute alle Verbindungen sowie Start- und Zieleinrichtungen hergestellt werden», erwähnt er.

Respekt vor der Zukunft

Thomas Zumbühl ist Koordinator des Nidwaldner Skiverbandes. Er organisiert an den vier Achermann Stöckli Cup Events die Preise und Pokale. Zudem koordiniert er die Zusammenarbeit der Skiclubs, Mörlialp- Giswil, Engelberg, Stans, Buochs, Emmetten und Beckenried-Klewenalp. «Wir benötigen OK und einigen Skiclubs mangelt es an Helferinnen und Helfern. So können zum Beispiel externe Vereine, die die Skiclubs an Heimrennen unterstützen, nicht in andere Skigebiete transferiert werden», blickt Zumbühl etwas besorgt in die Zukunft und schiebt gleich nach: «Ich bin zuversichtlich und guter Dinge, dass wir das Niveau in den Bereichen Helfenden und Skigebieten Emmetten, Klewenalp, Gerschnialp und Mörlialp in den nächsten zehn Jahren halten können.»

Elin Gabriel aus Ennetbürgen steht mit Mami Priska im Zielraum und sagt mit strahlenden Augen: «Mein Ziel war eine Top-20-Klassierung. Mir gefällt am Skifahren besonders gut, dass ich mich draussen in der Natur bewegen kann.» Mit Rang 13 hat sie ihr Ziel unter 31 Teilnehmerinnen in der Kategorie Mini Mädchen 2011/12 mehr als erreicht. Für Priska Gabriel ist der Rang sekundär und sie ergänzt: «Mir ist es wichtig, dass die Kinder glücklich und zufrieden daheim ankommen.»

Priska Gabriel aus Ennetbürgen betreut Tochter Elin.

Priska Gabriel aus Ennetbürgen betreut Tochter Elin.

Bild: Ruedi Wechsler (Engelberg, 4. Februar 2023)

Familie lebt für den Skisport

Die fünfjährige Felice Fellmann vom Skiclub Beckenried bestritt heute Abend ihr erstes Rennen und erzählt von ihrem Erlebnis: «Ich verspürte keine Nervosität am Start, und ich kam trotz ungewöhnlicher Lichtverhältnisse gut um die Tore. Der Hang ist nicht so schwierig, ich liebe die Geschwindigkeit und bin gerne mit meinen ‹Gspänli› unterwegs.» Betreut wurde Felice von Pflegefachfrau und Mutter Cina. «Unsere Familie lebt für den Skisport, und ich will das Skifahren den Kindern weitergeben.» Ihre beiden Söhne Ennio und Liv waren ebenso am Start.

Auch für Familie Odermatt aus Buochs war es ein anstrengender Tag. Kaya bekundete Probleme mit der beschlagenen Skibrille und sie verlor in der Kategorie Mini Mädchen 2011/12 wertvolle Sekunden. Ihr Bruder Andri schaffte es sogar auf das Podest und ergänzte: «Als Jüngster in meiner Kategorie muss ich immer gegen Ältere antreten, bin aber zufrieden.» Der 9-Jährige ist auch nach einem anstrengenden Tag nicht zu bändigen. Als ihm eine weitere Trainingseinheit – zu Fuss zurück zum Startgelände –vorgeschlagen wurde, setzte dies Andri gleich in die Tat um. Bereits tags darauf folgte für die beiden Geschwister ein Skicrossrennen auf Klosters-Madrisa.

Ohne besondere Erwartungen ist Zoé Murer nach Engelberg gereist. Die Gewinnerin der Kategorie Kids Mädchen 2009/10 genoss ihren Sieg und sagte freudestrahlend: «Wegen Schneemangel absolvierten wir fast keine Trainings. Nebst dem Achermann-Stöckli-Cup bestreite ich auch noch den Migros Grand Prix und das Klubrennen.» Aufmerksamer Beobachter am Pistenrand war Walti Odermatt. Dem Vater von Superstar Marco ist Johnny Russi aus Buochs besonders aufgefallen. Er realisierte in der Kategorie Mini Knaben 2011/12 schon zwei Siege.