In Obwalden wurde im vergangenen Jahr massiv weniger eingebrochen als im Jahr zuvor. Auch in Nidwalden liegt die Quote unter dem Langjahresschnitt. Sorgen machen Betrugsdelikte.
Matthias Piazza
matthias.piazza@nidwaldnerzeitung.ch
1399 Straftaten sind 2016 in der am Montag veröffentlichten Kriminalstatistik Nidwalden verzeichnet (Vorjahr 1403). Auf tausend Nidwaldner entfallen rund 26,6 Straftatbestände, was deutlich unter dem Schweizer Durchschnitt von 56,2 liege. Die Polizei spricht von einer guten Sicherheitslage.
Den weitaus grössten Teil der polizeilich registrierten Widerhandlungen gegen das Strafgesetzbuch machen Straftaten gegen das Vermögen aus (669, was 59,4 Prozent entspricht). 277 aller Vermögensstraftaten gehen auf das Konto der Diebstähle (ohne Fahrzeugdiebstahl). Im vergangenen Jahr wurden 96 Fahrzeugdiebstähle verzeichnet. Um 42 Prozent (auf 84) stieg die Zahl der Einbruchdiebstähle gegenüber dem Vorjahr an. Doch würden die Fallzahlen bei den Einbruchdiebstählen nach wie vor unter dem Langjahresschnitt liegen, heisst es im Kommentar.
Eine erfreuliche Entwicklung gibt es bei den Straftaten gegen die sexuelle Integrität (16, minus 27 Prozent) wie auch im Bereich der häuslichen Gewalt (68, minus 30 Prozent). Dabei findet die häusliche Gewalt nach wie vor hauptsächlich in aktuellen oder ehemaligen Paarbeziehungen/Partnerschaften statt. In drei Fällen musste die Polizei bei Gewalt zwischen Eltern, Ersatz- oder Pflegeeltern und Kind intervenieren.
Von den insgesamt 235 nach Strafgesetzbuch Beschuldigten sind 154 Schweizer Staatsangehörige. Die anderen 81 sind Ausländer. Im Bereich des Betäubungsmittelgesetzes sind von den 70 beschuldigten Personen 41 minderjährig. Die Aufklärungsquote (Strafgesetzbuch) liegt bei rund 40 Prozent (in Obwalden beträgt die Quote 53 Prozent).
In Obwalden sind die Straftaten nach Strafgesetzbuch auf 1589 angestiegen, was einer Zunahme von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Doch auch hier ist die Zahl der Taten gegen die sexuelle Integrität zurückgegangen (von 26 auf 18 Fälle). Eine deutliche Steigerung von 21 Prozent (auf 166 Fälle) musste hingegen bei den Gewaltstraftaten verzeichnet werden. Vor allem ins Gewicht fallen die Nötigungen (22, plus 9 Fälle) und die Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte (22, plus 12 Fälle).
Die Zahl schwerer Gewalttaten – insbesondere Tötungsdelikte, schwere Körperverletzung und Vergewaltigung – bleibt im Vergleich zum Jahr stabil. Als erfreulich streicht die Kriminalpolizei Obwalden die hohe Aufklärungsquote in diesem Bereich von knapp 95 Prozent hervor. Im vergangenen Jahr wurde 65-mal eingebrochen (Vorjahr 90). Der erneute Rückgang dürfte sicher zum Teil auf präventive Aktionen der Kantonspolizei im Rahmen der schweizerischen Kampagne «Bei Verdacht Tel. 117 – Gemeinsam gegen Einbrecher» zurückzuführen sein, heisst es.
Die Zahl der Betrugsdelikte hat hingegen stark zugenommen – von 32 auf 58. Diese Steigerung sei insbesondere auf die Zunahme von Betrugsdelikten über das Internet oder das Telefon zurückzuführen. Gerade in diesem Bereich sei es sehr schwierig, die Täterschaft zu ermitteln, erklärt sich die Polizei die trotz hohem Ermittlungsaufwand verhältnismässig tiefe Aufklärungsquote von 55 Prozent.
188 Delikte gehen auf das Konto der Sachbeschädigungen, was einer Zunahme von 68 Prozent entspricht. Knapp die Hälfte davon konnte aber aufgeklärt werden. Dies sei unter anderem mit zwei geklärten Serien (Sprayerei und Beschädigung von Autos) zu begründen. Über dem nationalen Trend liegt Obwalden bei der häuslichen Gewalt. So musste hier ein Anstieg von 22 Prozent auf 66 Straftaten verzeichnet werden, namentlich bei Körperverletzungen, Tätlichkeiten und Nötigung.