Zwei Goldmedaillen und zwei Diplome: Das ist die tolle Engelberger Bilanz der Olympischen Winterspiele. Entsprechend euphorisch begrüsste das Klosterdorf am Dienstagabend seine Heldinnen Michelle Gisin, Denise Feierabend und Lena Häcki.
Franziska Herger
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Zweimal Olympia-Gold und zwei Diplome «gewinnt» ein Dorf nicht alle Tage. «Herzlich willkommen im Dorf der Olympiasieger und Weltmeister und herzlich willkommen zu Hause!», tönte es darum am Dienstagabend in Engelberg. Mit Trychlern, Fahnenschwingern, Fackeln und einer umjubelten Kutschenfahrt begrüsste das Klosterdorf seine Olympionikinnen.
Mehrere hundert Schaulustige trotzten der Eiseskälte von Minus 14 Grad und säumten die Umzugsroute vom Gemeindehaus zum Sporting Park, wo die «Goldmeitli» Michelle Gisin und Denise Feierabend sowie Lena Häcki, zweifache Diplomgewinnerin im Biathlon, mit einem grossen Volksfest empfangen wurden.
Mit 1500 Personen war der Sporting Park bis auf den letzten Platz gefüllt. Per Videobotschaft gratulierten Freestyle-Skifahrer Fabian Bösch, sowie Marc Gisin aus dem schwedischen Are. «Unglaublich, das als Bruder nach vier Jahren noch einmal mitzuerleben», freute er sich.
Den drei Heimkehrerinnen applaudierte auch der Obwaldner Regierungsrat in corpore, Vertreter der Nidwaldner Regierung und die Bundesparlamentarier beider Kantone. Die Hauptpersonen kamen auch selber zu Wort: «Unbeschreiblich», fand Lena Häcki ihre erste Olympiaerfahrung.
Denise Feierabend hatte sich noch nicht ganz an ihren Sieg gewöhnt: «Ich muss immer wieder die Medaille anfassen und denke dann: ‹Ja, ich habe sie wirklich›», lachte die Siegerin im Teamwettbewerb. Kombinations-Olympiasiegerin Michelle Gisin konnte sich vor Medienanfragen und Gratulationen aus der Bevölkerung kaum retten, war des Trubels aber noch nicht müde. «Es ist etwas vom Schönsten, zu spüren, wie die Leute den Erfolg mit mir teilen. Das gibt mir auch einen Teil der jahrelangen Arbeit wieder zurück.»
Doch der Olympiaerfolg bringt nicht nur Gratulationen, sondern auch Geschenke: Die Sportlerinnen bekamen einen Korb voll «Gutem aus Obwalden», Gemälde von ihrem ehemaligen Zeichnungslehrer Pater Eugen Bollin und eine lebenslange Gratisbenutzung des Sporting Parks Engelberg. Und was bringt die Zukunft für die drei Olympionikinnen? «Hoffentlich geht es weiter so», meinte Lena Häcki, und sprach damit wohl ganz Engelberg aus dem Herzen.