Der Regierungsrat hat dem geplanten Bus- und Bahn-Angebot im Kanton Obwalden für die Fahrplanjahre 2022/23 zugestimmt. Aus Kostengründen wird der geplante Angebotsausbau um zwei Jahre verschoben.
Der Regierungsrat hat das Volkswirtschaftsdepartement des Kantons Obwalden ermächtigt, mit den Transportunternehmen die entsprechenden Angebotsvereinbarungen für die Fahrplanjahre 2022/2023 abzuschliessen. Wie der Regierungsrat am Freitag mitteilte, liegen die Gesamtkosten des Angebots für das Fahrplanjahr 2022 voraussichtlich rund 580'000 Franken und für das Jahr 2023 rund 150'000 Franken über den Vorgaben aus der Finanzstrategie 2027+. Diese Abweichung sei ausschliesslich auf die einmaligen finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen.
Aufgrund der massiven finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den öffentlichen Verkehr wird laut Mitteilung aus Kostengründen auf die Einführung des Angebotsausbaus verzichtet und die Planung und Einführung um zwei Jahre auf 2024 verschoben. Ursprünglich war geplant, mit dem Fahrplan 2022 den systematisierten, integralen Stundentakt auf allen Buslinien im Kanton einzuführen. Der kantonale Richtplan sieht zudem vor, die Buslinie Sarnen–Kägiswil–Alpnach Dorf halbstündlich zu führen.
Die Fahrpläne 2022 und 2023 entsprechen deshalb grundsätzlich dem aktuellen Fahrplan 2021. Es kommt dennoch zu wenigen Anpassungen:
Bis vor Ausbruch der Corona-Pandemie hatte sich gemäss Mitteilung die Nachfrage im öffentlichen Verkehr im Kanton Obwalden sehr positiv entwickelt. Aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie sein jedoch die Personenkilometer bei der Zentralbahn von 2019 auf 2020 um 47,2 Prozent gesunken. Diese massiven Auswirkungen auf die Personenkilometer spiegeln sich auch auf der Erlösseite wieder. Die grossen Rückgänge seien vor allem dem internationalen Segment zuzurechnen.
Der Bund hat die gesetzliche Grundlage geschaffen, die Verluste der Transportunternehmen für die Jahre 2020 und 2021 mit Beteiligung des Bunds und der Kantone abzufedern. Nach der vollständigen Auflösung der gesetzlichen Reserven und Kosteneinsparungen im Betrieb der Transportunternehmen betrugen laut Regierungsrat die Erlösausfälle mehrere Millionen Franken. Auf die Linien herunter gerechnet belaufen sich die Nachzahlung für den Kanton Obwalden für das Jahr 2020 auf 1,1 Millionen Franken. Postauto konnte die coronabedingten Erlösausfälle mit der Auflösung ihrer gesetzlichen Reserven für das Fahrplanjahr 2020 decken. Für das Jahr 2021 ist gegenwärtig mit weiteren Nachtragskosten von insgesamt 2,2 Millionen Franken für die Zentralbahn und für Postauto zu rechnen. (zim)