Obwalden
Grossbrand in Alpnach: Alle drei zerstörten Häuser gehören der Schmid Parkett AG

Das Unternehmen verliert bei dem Brand ein Wohnhaus und eine Werkstatt. Wie es zu dem Brand kam, ist bisher noch nicht bekannt. Bei den Löscharbeiten verletzten sich vier Feuerwehrleute.

Manuel Kaufmann Jetzt kommentieren
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Es brannte lichterloh am Montagabend an der Brünigstrasse in Alpnach. Drei Gebäude standen in Vollbrand und wurden komplett zerstört. Bei den betroffenen Gebäuden handelt es sich um ein Wohnhaus und zwei Nebengebäude der Schmid Parkett AG. Zum Zeitpunkt des Brandes befand sich eine Person im Wohnhaus. Diese konnte durch Passanten unverletzt aus dem Haus evakuiert werden. Eine weitere Person stürmte laut Angaben der Polizei in das brennende Haus, um mehrere Katzen zu retten. Dabei verletzte sich die Person leicht.

Die ersten Notrufe gingen bei der Polizei um 19.30 Uhr ein. Der Brand brach in einem Nebengebäude aus. Wie es dazu kam, ist bisher noch unklar, teilt die Kantonspolizei Obwalden mit. Das Feuer habe sich sehr schnell ausgebreitet und sei von einem Gebäude auf die anderen beiden übergesprungen, sagt Silvan Stucki, stellvertretender Leiter der Kommandoabteilung der Kantonspolizei Obwalden auf Anfrage.

Grossbrand bei der Firma Schmid Parkett AG Alpnach Dorf an der Brünigstrasse. Ein Wohnhaus und zwei kleinere Nebengebäude wurden völlig zerstört.

Grossbrand bei der Firma Schmid Parkett AG Alpnach Dorf an der Brünigstrasse. Ein Wohnhaus und zwei kleinere Nebengebäude wurden völlig zerstört.

Bild: Robert Hess (Alpnach, 28. März 2022)

Feuerwehr konnte grösseren Brand verhindern

Nach etwas mehr als eineinhalb Stunden hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle, um Mitternacht war er gelöscht. Die Feuerwehr konnte verhindern, dass sich das Feuer auf weitere umliegende Gebäude ausbreitet. So konnten auch weitere Gebäude der Schmid Parkett AG gerettet werden.

Video: Leserreporter

Video: Robi Hess

Die Firma ist spezialisiert auf die Herstellung von Parkettplatten. Bei einem der abgebrannten Gebäude handelt es sich laut Polizei um die Werkstatt der Firma. Unbekannt ist derzeit noch, wie gross der entstandene Schaden ist. Geschäftsführerin Susann Schmid war für unsere Zeitung bislang noch nicht erreichbar.

Ein Teil der Schmid Parkett AG konnte gerettet werden: Links das zerstörte Wohnhaus mit Nebengebäuden, rechts der unversehrte Teil des Gewerbebetriebes.

Ein Teil der Schmid Parkett AG konnte gerettet werden: Links das zerstörte Wohnhaus mit Nebengebäuden, rechts der unversehrte Teil des Gewerbebetriebes.

Bild: Robert Hess (Alpnach, 29. März 2022)

Durch den Brand entstand viel Rauch, der sich über dem ganzen Dorf ausbreitete. Die Polizei rief darauf die Alpnacher Bevölkerung dazu auf, alle Fenster und Türen zu schliessen und auch Klimaanlagen und Lüftungen auszuschalten. Giftige Gase traten keine aus, weshalb keine weiteren Personen aus ihren Wohnungen evakuiert werden mussten.

Vier Feuerwehrleute verletzten sich beim Einsatz

Bei den Löscharbeiten erlitten vier Feuerwehrleute eine Rauchgasvergiftung. «Grund dafür war ein starker Windwechsel», sagt der stellvertretende Feuerwehrinspektor von Ob- und Nidwalden, Daniel Waldvogel, auf Anfrage dazu. «Für eine Rauchgasvergiftung reichen zwei bis drei Atemzüge des Rauchs.» Oft könne eine leichte Rauchgasvergiftung gleich vor Ort mit der Zufuhr von Sauerstoff behandelt werden. Zur Sicherheit wurden die Feuerwehrleute für weitere Abklärungen ins Spital gebracht. Mittlerweile konnte sie aber wieder entlassen werden.

Die grösste Herausforderung beim Brand sei das viele Holz gewesen, sagt der Einsatzleiter der Feuerwehr Alpnach im Video.

Video: PilatusToday

Die Passanten, welche die Bewohnerin des Wohnhauses evakuierten, blieben unverletzt. Daniel Waldvogel weiss nicht genau, wie fortgeschritten der Brand zum Zeitpunkt der Rettungsaktion war. Grundsätzlich hätten die Passanten aber richtig gehandelt. «Wenn man so ein Menschenleben retten kann und es die Situation erlaubt, kann man solche Aktionen sicher vertreten», sagt Waldvogel. Trotzdem sei dabei Vorsicht geboten: «Die eigene Sicherheit steht immer an erster Stelle.»

Bei den Löscharbeiten verletzten sich vier Feuerwehrleute.

Bei den Löscharbeiten verletzten sich vier Feuerwehrleute.

Bild: Robert Hess (Alpnach, 28. März 2022)

Zusammenarbeit der fünf Feuerwehren habe gut funktioniert

Die Feuerwehr Alpnach wurde bei den Löscharbeiten von den Feuerwehren Kerns, Sarnen, Stans sowie der Feuerwehr des Militärflugplatzes Alpnach und dem Feuerwehrinspektorat unterstützt. Insgesamt waren 191 Feuerwehrleute im Einsatz. Die Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren habe gut funktioniert, sagt Daniel Waldvogel, der am Montag selber vor Ort war. «Man hat gemerkt, dass die Feuerwehren aus Obwalden und Nidwalden regelmässig zusammen üben», sagt er.

Neben der Feuerwehr standen sechs Einsatzfahrzeuge des Rettungsdienstes und ein Grossaufgebot der Kantonspolizei Obwalden im Einsatz. Die Brandursache versucht die Polizei nun zusammen mit dem Forensischen Institut Zürich und unter der Leitung der Staatsanwaltschaft zu ermitteln.

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