Die Obwaldner Jungjuizer luden erstmals zu einem Muttertagskonzert. Zu hören war viel Perfektion, verbunden mit Herzblut.
Dass ein Muttertagskonzert nicht nur Mamis anspricht, wurde am vergangenen Freitagabend in der sehr gut besuchten Sarner Kollegikirche klar. Die zahlreichen Vorträge der Obwaldner Jungjuizer und ihren Gästen zauberte bei Frau und Mann die eine oder andere Freudenträne ins Gesicht. Unter dem Motto «wie die Alten singen, so zwitschern auch die Jungen», haben die Jungjuizer-Dirigentinnen Andrea Rohrer und Petra Vogler ein Programm zusammengestellt, welches begeisterte und immer wieder zu Applaus führte. Oder wie es eine Zuhörerin auf den Punkt brachte: «Ein schöner Abend, um glücklich zu sein und zu geniessen».
Der Konzertabend wurde eröffnet mit «s’Guggerzytli» von Paul Weber. Es fiel anschliessend der Jungjuizer-Präsidentin Romina Burch die Ehre zu, das Publikum offiziell zu begrüssen. Die Jungjuizer überzeugten mit den weiteren Darbietungen «am Himmel stad äs Stärndli z’Nacht», «s’Härz vonre Muetter», «zum Geburtstag» und dem legendären Ruedi Rymann Klassiker «der Schacherseppli». Wobei es die Organistin Nicole Flühler verstand, mit ihrer sanften Begleitung den Schacherseppli zusammen mit den Jungjuizer an das Himmelstor heranzuführen. Während die älteren Jungjuizer noch das «Fultiger-Lied» zum Besten gaben, inszenierten die jüngere Jungjuizer-Schar die Vogelhochzeit. Dafür wurden in den Osterferien ein Nachmittag lang Vogelschnäbel und andere Gegenstände gebastelt.
Die 2006 gegründeten Obwaldner Jungjuizer werden erwachsen oder mindestens einzelne Mitglieder davon. Dies ist an den zwei vereinseigenen Jodlerduetten Nadine & Anja sowie Steffi & Steffi festzustellen. Mit «Blick zum Himmel» von Roger Diethelm respektive «S gahd uf der Wält» von Ruedi Marti haben sie bewiesen, dass sie mit dem Jodlerduett-Geschwister Andrea & Petra Rohrer gute Lehrmeisterinnen haben. Diese wiederum verstanden es, begleitet von der Orgel den Frindschaftjuiz von Andrea Rohrer ganz fein zu interpretieren. Beim Aufritt von Hannes Berchtold glaubte man für einen Moment, die Welt würde stillstehen. Der 12-Jährige meisterte seinen ersten Solo-Jodelauftritt begleitet von seinem Vater Adrian an der Handorgel bravourös. Mit «Hech obä» von seinem Vorbild Ruedi Rymann weckte Hannes Berchtold Lust auf mehr seiner Jodlerkünste.
Zu einem abwechslungsreichen Konzertabend trugen auch das Chinderjodlerchörli & Jungjuizer Ägerital mit «Chinderoigä», «Guggugsjodel», «s’Grüchtli» und «Dankä sägä» bei.