Obwalden
Verwaltung soll mehr Strom sparen

Die Obwaldner Regierung hat beschlossen, der «Energiespar-Alliance» beizutreten. Sie hat nun eine Liste mit Massnahmen herausgegeben.

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«Die kantonale Verwaltung geht bereits seit einigen Jahren mit gutem Beispiel voran und hat den Energieverbrauch laufend reduziert», schreibt die Obwaldner Regierung in einer Mitteilung. Seit 2015 wird der Stromverbrauch des Rathauses, des Verwaltungsgebäudes, des Polizeigebäudes, des Alten Kollegiums und des «Haus des Waldes» zwecks der verwaltungsinternen Sensibilisierung erfasst.

Der Stromverbrauch der fünf Gebäude betrug im ersten Halbjahr 2022 rund 284 Megawattstunden. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 konnte in diesen Gebäuden der Stromverbrauch um über 16 Prozent gesenkt werden. «Zusätzlich wird mit dem Anschluss von über 90 Prozent der Energiebezugsfläche der kantonalen Liegenschaften an einen Fernwärmeverbund ein Grossteil der Heizenergie nachhaltig und CO2-arm aus Holzschnitzel produziert», wird Baudirektor Josef Hess zitiert.

Einsparungen ohne betriebliche Auswirkungen

Als eine Massnahme soll die Heizung heruntergedreht werden.

Als eine Massnahme soll die Heizung heruntergedreht werden.

Symbolbild: Jakob Ineichen / Luzerner Zeitung

Dennoch bleibt das Stromsparpotenzial weiterhin gross und im kommenden Winter muss in der Schweiz mit Engpässen in der Energieversorgung gerechnet werden. Der Regierungsrat hat deshalb entschieden, der «Energiespar-Alliance» beizutreten und verschiedene vorsorgliche Massnahmen, welche auf den Empfehlungen der Konferenz Kantonaler Energiedirektoren (EnDK) beruhen, in der kantonalen Verwaltung umzusetzen. Die wesentlichen Massnahmen in der kantonalen Verwaltung sind:

Raumwärme: Die Temperatur in Büros und Schulzimmern wird auf 21 Grad begrenzt. Die Temperatur in nicht oder selten genutzten Räumen wird auf 7 bis 13 Grad reduziert. Die Heizkurve wird am Abend und am Wochenende abgesenkt.

Wasser: In den WC-Anlagen und Schulzimmern wird auf Warmwasser verzichtet. Für die übrigen Bereiche wird wo immer möglich die Warmwassertemperatur reduziert. Wasserspiele und Brunnen werden abgestellt. Zirkulationspumpen und Begleitheizungen werden wo möglich ausser Betrieb genommen.

Kühlung / Lüftung: Die Kühlungs- und Lüftungsanlagen in den Gebäuden werden optimiert, indem die Luftmenge, Betriebsdauer und Temperatur angepasst werden.

Beleuchtung: Reduktion oder Verzicht von nicht sicherheitsrelevanten Aussen- und Gebäudebeleuchtungen in öffentlichen Gebäuden (Weihnachtsbeleuchtung, Beleuchtungen zur Gebäudeinszenierung wie Kulturobjektbeleuchtung und so weiter).

Elektronische Geräte: Mobile Heizgeräte sind nicht erlaubt. Elektrische Geräte sollen mit kurzer Zeitverzögerung in den Energiesparmodus wechseln, nicht gebrauchte Geräte sollen ganz ausgeschaltet werden.

Personal: Die kantonalen Mitarbeitenden werden mittels Informationskampagnen sensibilisiert.

«Die Massnahmen lassen sich ohne einschneidende betriebliche Auswirkungen umsetzen und bieten Gewähr dafür, dass die Kantone insgesamt ähnliche Stossrichtungen verfolgen», heisst es in der Mitteilung. Die Umsetzung der Massnahmen erfolge sukzessive ab dem 19. Oktober. «Damit leistet die kantonalen Verwaltungen ihren Beitrag zur Gewährung der nationalen Versorgungssicherheit und sollen Wirtschaft und Gesellschaft vor weitergehenden Einschränkungen bewahrt werden.» (pd/zf)