Obwalden
Wechsel an der Spitze des Kirchgemeindeverbandes: Willi Schmidlin tritt nach zwölf Jahren zurück

Alois Vogler wurde zum neuen Präsidenten des Kirchgemeindeverbandes Obwalden gewählt. Zu Gast war der neue Bischof von Chur.

Markus Villiger
Drucken
An der 60. Versammlung des Verbandes der römisch-katholischen Kirchgemeinden des Kantons Obwalden waren zugegen (von links): Dekan Bernhard Willi, Bischof Joseph M. Bonnemain, Alois Vogler und Willi Schmidlin.

An der 60. Versammlung des Verbandes der römisch-katholischen Kirchgemeinden des Kantons Obwalden waren zugegen (von links): Dekan Bernhard Willi, Bischof Joseph M. Bonnemain, Alois Vogler und Willi Schmidlin.

Bild: PD

Anlässlich der 60. Verbandsversammlung des Kirchgemeindeverbandes Obwalden in Sarnen trat Willi Schmidlin nach zwölf Jahren als Präsident zurück. Seine langjährige Tätigkeit an vorderster Front für die Obwaldner Katholiken verdankte Vizepräsident Lukas Küng. Als ehemaliger Kirchgemeindepräsident von Sarnen war der Zurücktretende von Beginn weg mit den Fragestellungen, die im Verband zu bearbeiten waren, bewandert und er kannte auch die Sichtweite der Kirchgemeinden, was für seine Tätigkeit sehr hilfreich war. Schmidlin habe sich insbesondere in den übergeordneten Gremien im Bistum und der Biberbrugger Konferenz sehr stark eingebracht, erwähnte Küng in seinen Verabschiedungsworten.

Einstimmig und mit Applaus wurde der Alpnacher Alois Vogler zum neuen Verbandspräsidenten gewählt. Der 69-Jährige ist in Lungern aufgewachsen und wohnt seit 1987 in Alpnach. Während 30 Jahren wirkte er als Gemeindeschreiber in Alpnach und in Emmetten. Nach seiner ehrenvollen Wahl sagte der neue Verbandspräsident: «Die kirchlichen Strukturen und Aufgaben der Römisch-katholischen Kirche verfolge ich seit meiner Jugendzeit mit grossem Interesse und stehe diesen zum Teil auch kritisch gegenüber. Auch in meiner beruflichen Tätigkeit hatte ich viel Kontakt mit den Kirchgemeinden» Mit der Zusage zur Übernahme des Verbandspräsidiums wolle er etwas zu einer optimalen Zusammenarbeit zwischen dem Kirchgemeindeverband und den katholischen Kirchgemeinden des Kantons beitragen. «Die Koordination und Regelung gemeinsamer Anliegen der Mitglieder liegen mir am Herzen», so Vogler. Mit der Wahl von Dr. Joseph Bonnemain zum Bischof sei im Bistum Chur eine Beruhigung eingekehrt. Und eine gute Zusammenarbeit mit den staatskirchenrechtlichen Organisationen im Bistum Chur sei von grosser Bedeutung.

Für den nach 16 Jahren zurücktretenden Revisor Christoph Halter wurde neu Jörg Gasser, Lungern, gewählt. Der Neugewählte war fast 15 Jahre Finanzchef der Kirchgemeinde Lungern und trat im Mai 2018 zurück.

Rechnungsabschluss ist erfreulich

Finanzchef Lukas Küng bezeichnete das Ergebnis der Verbandsrechnung 2020 als erfreulich. Die Rechnung schliesst bei einem Aufwand von 653067 Franken mit einem Plus von 43111 Franken ab. Der Voranschlag rechnete mit einem kleinen Plus von lediglich 2500 Franken. Allgemein seien die Einnahmen höher und die Ausgaben tiefer ausgefallen als budgetiert. Bedingt durch das Coronavirus gingen weniger Beitragsgesuche ein, da verschiedene Veranstaltungen nicht stattfinden konnten. «Die Steuereinnahmen waren trotz Coronasituation robust», betonte der Finanzchef und ergänzte: «Es ist jedoch zu erwarten, dass sich die Auswirkungen der Pandemie mit ein, zwei Jahren Verzögerung auch in unserer Rechnung niederschlagen werden. Auch die stete Zahl von Kirchenaustritten wirkt sich langfristig finanziell spürbar auf die Kirchengemeinden aus.» Ebenfalls einstimmig wurde die Jahresrechnung genehmigt.

Am 1. Juni hat Nicola Arnold ihre Stelle als Leiterin der Katechetischen Arbeits- und Medienstelle Obwalden (KAM) als Nachfolgerin von Romy Isler angetreten. Nicola Arnold ist 53-jährig, in Obwalden aufgewachsen, und wohnt nun in Schötz. Ruth Glaus verabschiedete Romy Isler, die am 1. Juli 2009 die Leitung der KAM übernommen hatte.

Bischof äussert Sorge um Priesterberufungen

Nur drei Monate nach der Wahl von Joseph Bonnemain zum neuen Bischof vom Bistum Chur stand der Neugewählte am Rednerpult in der Pfarrkirche Sarnen. Er zeigte sich erfreut, dass er, wie im letzten Jahr, wiederum zu den Obwaldner Kirchenvertretern sprechen konnte. «Seit meiner Bischofsweihe habe ich mir vorgenommen, die synodale Handlungsweise in unserer Diözese zu stärken. Ich bin darum sehr froh, dass Papst Franziskus nun für die ganze Kirche diesen Weg bestimmt. Das Thema der kommenden Synode im Jahre 2023 ist vielversprechend: Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation und Mission.»

Gleichzeitig legte er den Delegierten sein wichtigstes Anliegen ans Herz, «nämlich die Sorge um Priesterberufungen und um genügend Studierende für unsere Theologische Hochschule in Chur. Bitte unternehmen Sie alles, was in ihrer Macht steht, um dieses für die Kirche in unserem Bistum vitale Anliegen zu unterstützen», so der neue Churer Bischof.