Dirigentin Maria Müller nimmt Abschied von der Musik Eintracht Sachseln. Sie blickt auf über 50 Jahre aktives Musikleben zurück.
Kurt Liembd
«Irgendwann braucht es frischen Wind», sagt Maria Müller (65) auf die Frage nach dem Grund ihres Rücktritts. «Es scheint mir auch der richtige Zeitpunkt, denn ich bin nun pensioniert, und man sollte eine Blasmusik weitergeben, wenn es gut läuft.»
In Sachseln läuft es im Moment tatsächlich gut, auch wenn der Bestand mit rund 35 Mitgliedern deutlich kleiner ist als in früheren Zeiten. Aber bekanntlich kann man auch mit weniger Mitgliedern ausgezeichnet musizieren. Das hat die Sachsler Musik in den sieben Jahren unter Maria Müller immer wieder eindrücklich bewiesen. Unvergesslich aus der jüngsten Vereinsgeschichte bleibt zum Beispiel die Teilnahme am Eidgenössischen Musikfest 2011 in St. Gallen. Die damalige exzellente Interpretation von irisch-keltischer Volksmusik ging in die Vereinsgeschichte ein.
Maria Müller zeigt keine Mühe, mit dem Dirigieren aufzuhören. Dies ist nicht selbstverständlich auf dem Hintergrund, dass sie Anfang Jahr ebenfalls als Dirigentin der Feldmusik Hellbühl zurücktrat – nach 18 Jahren. Auch wenn sie nicht mehr dirigieren wird, der Musik wird sie nie den Rücken kehren. «Musik berührt und gibt Kraft», sagt sie im Rückblick auf ein halbes Jahrhundert aktives Musikleben.
Sie will deshalb der Musik die Treue halten, sei es als Zuhörerin, Expertin an Wettbewerben oder als Leiterin der Blaskapelle Pilatus-Musikanten Hergiswil. «Es wird für mich in Zukunft ein faszinierendes Erlebnis, die Musikwelt als Zuhörerin geniessen zu dürfen.» Dabei ist sie offen für ganz verschiedene Stile, insbesondere für Chor- und symphonische Orchestermusik. Dabei macht hat sie keinen Hehl daraus, dass ihr Vorbild der indische Dirigent Zubin Mehta ist. Nebst der Musik will sie noch anderen Hobbys nachgehen wie Malerei und Pétanque, einer Art des Boule-Spiels. Auch möchte sie mehr Zeit für ihre Grosskinder finden.
Im Rückblick auf die sieben Jahre als Dirigentin der Sachsler Musik findet sie nur lobende Worte. «Die Sachsler Musikanten erlebe ich als bodenständig und sehr herzlich.» Zudem sei der Verein vorbildlich geführt. Auf der andern Seite findet Rahel Gabriel, die Präsidentin der Musik Eintracht Sachseln, für ihre scheidende Dirigentin ebenso lobende Worte. «Maria hatte ein ausgeprägtes Flair, die für uns idealen Stücke zu finden.» Zudem habe sie nicht nur am Konzert, sondern bei allen Anlässen immer grossen Wert auf musikalische Qualität gelegt, so Rahel Gabriel.
Eine Nachfolgerin für Maria Müller ist in der Person von Silvia Riebli bereits gefunden. «Das ist eine Win-win-Situation», sagt Präsidentin Rahel Gabriel zu dieser Wahl. Denn Silvia Riebli ist sehr erfahren, dirigiert sie doch seit über 20 Jahren die Harmoniemusik Stans. Zudem wohnt sie in Sachseln.
KonzertKL. Das Jahreskonzert der Musik Eintracht Sachseln vom 6./7. Mai findet für einmal nicht im Mattlisaal, sondern in der Mehrzweckhalle Flüematte im Flüeli-Ranft statt. Dies deshalb, weil der Mattlisaal vom Sachsler Theater beansprucht wird. Das viel versprechende Programm steht unter dem Titel «Schweizer Lieder» und beinhaltet eine breite Palette unvergesslicher Melodien aus der Schweizer Musikgeschichte. Sei es das konzertante Werk «Klang der Alpen», die Schweizer-Lieder-Fantasie von Albert Benz oder unterhaltsame Stücke von Emil Wallimann und gar Mani Matter. Den solistischen Höhepunkt bildet ein Alphornsolo mit den drei Solisten Marcel Dillier, Walter Dillier und Sepp Ziegler. Es ist das Abschiedskonzert der Dirigentin Maria Müller.
Konzert am Freitag/Samstag, 6./7. Mai, jeweils 20.15 Uhr in der MZG Flüematte im Flüeli-Ranft. Eintritt frei, Türkollekte.