Sarnen
Baustart für einen «Leuchtturm des Wirtschaftstandorts Obwalden»

Mit dem Projekt Qubo wird im Gebiet Sarnen Nord ein neuer Ort der Innovation realisiert.

Robert Hess
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Alles andere als eine grüne Wiese bildete am Montag die Kulisse für den Spatenstich zum Baustart des Projektes Qubo, mitten im Gewerbe- und Industriegebiet Sarnen Nord. Die sechs Ausführenden des Spatenstiches auf dem Kiesplatz nördlich des bestehenden Hauptsitzes der Firma Eberli AG waren sich aber einig, dass sie symbolisch grünes Licht für ein einzigartiges Projekt gaben. «Man sieht hier zwar noch nicht viel, doch etwas ganz Grosses lässt sich aufgrund der Pläne erahnen», sagte der Sarner Gemeindepräsident Jürg Berlinger. Und Frau Landstatthalter Maya Büchi-Kaiser meinte: «Hier entsteht ein Leuchtturm des Wirtschaftsstandortes Obwalden.»

Spatenstich zum neuen Bauprojekt in Sarnen Nord (von links): Alain Grossenbacher, Jost Ettlin, Bruno Thürig, Maya Büchi, Jürg Berlinger und Roli Scherer.

Spatenstich zum neuen Bauprojekt in Sarnen Nord (von links): Alain Grossenbacher, Jost Ettlin, Bruno Thürig, Maya Büchi, Jürg Berlinger und Roli Scherer.

Bild: Robert Hess (Sarnen, 8. November 2021)

Die beiden Initianten des Projektes, Alain Grossenbacher, CEO der Firma Eberli AG, und Bruno Thürig, CEO der Obwaldner Kantonalbank, informierten am Montag vor Ort umfassend über das gemeinsame Vorhaben. Mit dem Projekt Qubo – ein unter anderem von der kubischen Form hergeleiteter Name – baut die Eberli AG ihren bestehenden, rund 30-jährigen Hauptsitz um und aus. Andererseits erstellt die Obwaldner Kantonalbank mit Investitionen von rund 14 Millionen Franken nördlich davon einen Neubau mit Tiefgarage. Die beiden Gebäude werden durch einen zentralen Eingang erschlossen und «verschmelzen somit architektonisch zu einer Einheit», heisst es in einer Mitteilung der Unternehmen. Für die Architektur zeichnet das Sarner Büro Architekturwerk AG mit Geschäftsführer Roli Scherer verantwortlich.

Start-up-Verein zieht mit ein

Offene Räumlichkeiten und ein Bistro sollen die beiden Gebäude zusätzlich verbinden. Weiter soll ein Multifunktionsraum mit einer Bestuhlungsmöglichkeit von bis zu 100 Personen entstehen. Verschiedene Sitzungszimmer und Freiräume ergänzen das Angebot.

Die OKB setzt sich seit Jahren zudem engagiert für die Förderung des Unternehmertums und insbesondere für die Ansiedlung, Förderung und Unterstützung von Start-ups in Obwalden ein. Diese Aufgabe wird vom Verein Start-up Pilatus in die Tat umgesetzt. Die bisherigen Standorte des Vereins in Alpnach und Sarnen werden aufgelöst und künftig im neuen Gebäude zusammengelegt. Die OKB wird ihre Räume an der Industriestrasse in Alpnach aber nicht aufgeben. «Interessenten für eine künftige Nutzung sind genügend vorhanden», versicherte Thürig.

Wertvolles aus alter Substanz

Zur Erfüllung seiner Kernaufgabe wird der Verein Start-up Pilatus im Neubau mehr Platz zur Verfügung haben. «Hier sollen auch Co-Working-Arbeitsplätze angeboten werden. Die OKB selber wird einen Raum als ‹Creative Lab› einrichten, in dem sie gemeinsam mit Kundinnen und Kunden neue Produkte und Dienstleistungen innovieren und entwickeln wird», so Thürig. Dieser Raum könne auch von externen Firmen genutzt werden.

In die Jahre gekommen ist der bestehende Hauptsitz der Firma Eberli AG, die als Baugesamtdienstleisterin heute rund 150 Mitarbeitende beschäftigt. «Bewusst haben wir uns entschieden, das Gebäude nicht abzureissen, sondern zu erneuern», erklärte CEO Alain Grossenbacher vor Ort. «Wir wollen damit aufzeigen, dass mit alter Substanz wertvolles Neues entstehen kann.» Die Neugestaltung der Büroräumlichkeiten ermögliche künftig «ein zeitgemässes und effizientes Arbeiten». Den Um- und Ausbau mit der Erhöhung um ein Stockwerk realisiert die Eberli AG gemeinsam mit der Werkunion AG und der Orfida Treuhand und Revisions AG als künftige Mitbesitzer des Hauses mit je einem Stockwerk. Die Bauzeit wird rund zwei Jahre dauern.