Die Obwaldner Fasnacht 2009 hat ein erstes Sujet auf sicher: Die Kantonspolizei versenkt beim Wassern eines Schlauchbootes ihr eigenes Zugfahrzeug im Sarnersee.
Peter von Flüe, stellvertretender Leiter der Verkehrs- und Sicherheitspolizei, ärgert sich gewaltig über den Totalschaden am rund 40'000-fränkigen Auto. Gleichzeitig muss er ein Schmunzeln verkneifen. Er tröstet sich damit, dass es beim Vorfall keine Verletzten und keine Umweltverschmutzung gab.
Dienstagvormittag, Wasserungsstelle am Sarnersee in der Nähe das Bahnhofs Sachseln. Die Kantonspolizei will eine Schulung mit der Seepolizei durchführen. Sechs Polizeiangehörige sind darum vor Ort. Sie brauchen Boote. Diese bringen sie auf Anhängern rückwärts zur Wasserungsstelle. Das geht zweimal gut. Beim dritten Mal nicht mehr.
Polizisten verhören die eigenen Kollegen
«Der Sarnersee hat im Moment einen tiefen Wasserstand. Wir mussten auf der Rampe weit nach unten fahren. Zuunterst ist diese mit einer eingetrockneten Schicht Schlamm bedeckt.» Die Schicht sei durchaus griffig und habe bei den ersten zwei Wasserungen keine Probleme bereitet. Der Fahrer des polizeieigenen, gut einjährigen Toyota-Busses hält an, legt den ersten Gang ein, zieht die Bremse an und steigt aus. «Als wir das Boot losbinden wollen, können wir nur mehr zuschauen.» Das Fahrzeug gleitet auf der Schlammschicht weg und landet im Wasser.
Das Boot, das sie wassern wollten, ist 400 bis 500 Kilogramm schwer, 4 Meter lang und für 7 Personen zugelassen. Das Polizeifahrzeug hat Totalschaden. Zur Klärung des Sachverhalts wird eine strafrechtliche Untersuchung eingeleitet. Polizisten müssen in eigener Sache ermitteln, also ihre eigenen Kollegen verhören. «Es werden Mitarbeiter einer anderen Abteilung als der Seepolizei sein», sagt von Flüe. Je nachdem wird sich auch das Verhöramt mit dem Fall befassen.
Markus von Rotz
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