Energie kommt nicht nur aus der Steckdose. Feng-Shui-Beraterin Sonja Bucher wartet an der Fachmesse Haus & Energie Obwalden mit Tipps und Tricks rund um richtig platzierte Möbel, gutes Licht und Farbe auf.
Wie produziert man Strom vom eigenen Dach? Wie kann man die Wärmedämmung verbessern? Was muss man beim Kauf einer Wärmepumpe beachten? Um solche technischen Fragen dreht sich die Fachmesse für Haus & Energie vom 10. bis 12. November im Sarner Spritzenhaus. Doch nicht nur. Fast etwas exotisch erscheinen da die Vorträge von Sonja Bucher. Feng-Shui an einer technischen Fachmesse, wo Leute sich über Solarzellen und Gebäudehüllen informieren wollen? Für Feng-Shui-Beraterin Sonja Bucher (47) kein Widerspruch: «Als ich von der Fachmesse hörte, war ich sofort Feuer und Flamme und nahm Kontakt mit den Verantwortlichen auf.» Für sie ist klar: Auch Feng-Shui passt hierhin. «Energie kommt nicht nur aus der Steckdose. Energie ist auch in uns drin, hält uns am Leben.»
Ihr Spezialgebiet, mit harmonischem Anordnen der Räume, Materialien und Farben das Wohlbefinden und damit die Energie der Bewohner zu steigern, habe an der Messe ihre Berechtigung, ist sie überzeugt. Bestärkt wird sie in ihrer Haltung von den positiven Erfahrungen an anderen vergleichbaren Messen. «Die Leute interessieren sich für dieses Thema, es ergeben sich ganz interessante und spannende Gespräche. Ich konnte Schwellenängste und Vorurteile abbauen, dass Feng-Shui esoterischer Hokuspokus sei», erzählt Sonja Bucher.
Überhaupt sei Information das beste Mittel, wofür solche Messen sich eigneten. «Plausibel kann ich den interessierten Leuten erklären, welche gewichtige Rollen etwa Farben spielen. Als Extrembeispiel: Ein schwarz gestrichener Raum wirkt ganz anders auf die Bewohner als blaue oder hellgrüne Wände.» Doch ebenso wichtig fürs Wohlfühlen in den eigenen vier Wänden oder am Arbeitsplatz seien die Anordnung der Möbel und die Lichtgestaltung. So spiele es etwa eine Rolle, ob das Sofa an einer Wand oder im «Freien» stehe. Und: «Richtiges Licht am richtigen Ort zur richtigen Stunde erzeugt das Gefühl, am richtigen Ort zu sein.»
Von der positiven Wirkung von Feng-Shui ist Bucher, die auch Präsidentin des Berufsverbandes für Feng-Shui ist und am Rosenweg in Giswil ihr Büro hat, überzeugt. «Ich erhalte sehr viele positive Rückmeldungen, auch von Firmen. Dank Mund-Propaganda bin ich auch ohne viel Werbung gut ausgebucht.» Ihre Kunden kommen aus der ganzen Schweiz, leider aber noch zu wenig aus Obwalden. Mit dem Auftritt in Sarnen will sie sich darum in der Region bekannter machen.
Ob jemand ein Haus bauen oder seine Wohnung umgestalten wolle, spiele nicht so eine grosse Rolle. «Je früher man mich bei der Projektierung einer Wohnung oder eines Hauses miteinbezieht, desto einfacher ist es, die Feng-Shui-Grundsätze umzusetzen. Man kann natürlich jederzeit einen bestehenden Raum harmonischer und kraftvoller gestalten», hält sie fest.
Matthias Piazza