Sonntagnacht wurde bei einem Uhrengeschäft das Schaufenster beschädigt. Ob es sich um einen Einbruchsversuch oder einen Vandalenakt handelt, ist für die Polizei noch offen.
Das linke Schaufenster aus Panzerglas beim Uhren- und Bijouteriegeschäft Hoffmann an der Sarner Brünigstrasse trägt deutliche Spuren einer heftigen Gewalteinwirkung. Passiert ist es Sonntagnacht kurz vor Mitternacht. «Die Mieter in den beiden oberen Stockwerken sind vom Lärm aus dem Schlaf gerissen worden, stellten dann aber beim Blick aus dem Fenster nichts Verdächtiges fest», erzählt Uhrmachermeister Ingbert Hoffmann. So habe man den Schaden erst am Montagmorgen festgestellt und der Polizei gemeldet.
Marco Niederberger, Leiter der Verkehrs- und Sicherheitspolizei, bestätigt, dass der kriminaltechnische Dienst vor Ort auch die Möglichkeit in Erwägung zog, dass die fünf kleinen kreisrunden Beschädigungen im Panzerglas durch eine Schusswaffe entstanden sein könnten. «In Zusammenarbeit mit dem forensischen Dienst Zürich hat sich aber gezeigt, dass der Schaden eindeutig durch fünf Schläge mit einem spitzigen Gegenstand entstanden ist.» Die Polizei ermittle nun gegen unbekannt in alle Richtungen. Rapportiert wurde der Fall vorerst als Sachbeschädigung, weil das Vorgehen mit einem spitzigen Gegenstand untauglich für einen Einbruchsversuch war. «Es dürfte wohl den meisten Menschen klar sein, dass das Schaufenster eines Bijouteriegeschäfts nicht aus einfachem Fensterglas besteht. Ein Profi wäre wohl anders vorgegangen», sagt Marco Niederberger. Ein Vandalenakt sei deshalb nicht auszuschliessen.
«Vielleicht dachte jemand, er könne hier leichtes Geld machen», mutmasst Ingbert Hoffmann. Hinter dem Schaufenster seien jedenfalls vier teure Uhren ausgestellt gewesen. Weitere Klarheit erhoffen er und die Polizei sich noch von den Auswertungen von Aufnahmen der Videoüberwachung.
«Ich werde über Nacht nun noch mehr aus den Schaufenstern räumen als bisher», sagt Hoffmann. Mittlerweile hat er auch ein E-Mail an die Sarner Fachgeschäfte verschickt. Darin bittet er, «nachts teure Ware aus den Auslagen zu nehmen, da es nur wenige Scheiben gibt, die einem derartig massiven Angriff standhalten können». Als Panikmache will er dieses Schreiben aber nicht verstehen, es sei jedem Ladeninhaber selber überlassen, was er mache, er habe einfach über die Ereignisse informieren wollen. Hoffmann bestätigt, dass es sich sonst bei seinem Standort «um eine ruhige Ecke handelt».
Dass es sich um einen Einzelfall handelt, war laut Niederberger auch der Grund, warum die Kantonspolizei darauf verzichtet hat, selber eine entsprechende Warnung herauszugeben. «In letzter Zeit gab es weder in Obwalden noch in der übrigen Zentralschweiz ähnliche Fälle. Es gibt momentan keine Hinweise darauf, dass eine Täterschaft in der Zentralschweiz unterwegs ist, um solche Einbrüche zu verüben.» Doch natürlich begrüsse die Polizei, wenn in Läden, die wertvolle Dinge verkaufen, auch die entsprechenden Vorsichtsmassnahmen ergriffen würden.
Philipp Unterschütz
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