Die Saison der Älplerchilbis ist für 2011 auch im Kanton Obwalden zu Ende. Nun können die Wilden ruhen.
Was für ein Kontrast zu 2010: Statt wärmender Herbstsonne lag dicker Nebel über der Schoried in Alpnach, als die Älpler am Morgen nach dem Festgottesdienst die Kapelle verliessen und als die Wilden am Nachmittag die Sprüche zum Besten gaben. Doch das trocken-kalte Wetter schreckte die Freunde des Brauchtums nicht ab: Auch an die letzte der Obwaldner Älplerchilbenen kam eine grosse Zahl von Zuhörern und liess sich das eine oder andere Müsterchen aus dem vergangenen Sommer ausplaudern.
Etwa von jener Hausfrau, welche die Geschirrspülmaschine, weil sie kein Waschmittel mehr zur Hand hatte, mit Perwoll füllte und das mit einem Schaumbad in der Küche büsste. Oder von jenem Jäger, dessen Frau einen Hirsch vor dem Haus sah. Der herbeigerufene Mann – nichts ahnend – erschoss ihn – und als es sich herausstellte, dass Jägerkollegen ihn hierher getrieben hatten, dankte er es ihnen mit ein paar offerierten Runden.
Die Älplerchilbi wurde das zweite Mal angeführt von der ersten Präsidentin der Älplerbruderschaft, Lisbeth Niederberger, welche den Anlass sichtlich genoss.
Markus von Rotz / Neue OZ