Seilziehen um Jagdbanngebiet geht weiter

Der Entscheid der Nid- und Obwaldner Regierungen, einen Teil des Jagdbanngebiets Huetstock vom Titlis ins Gebiet Bannalp-Walenstöcke zu verlegen, öffnet der Skigebietsentwicklung Tür und Tor. Im Bannalp-Gebiet sind Konflikte zwischen Naturschutz und Tourismus vorprogrammiert. Umweltschutzverbände künden Widerstand an.

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Das bisherige Jagdbanngebiet Trübsee (braun) soll durch die Gebiete Schwarzwald, Walenstöcke und Bannalp ersetzt werden. (Bild: Janina Noser / Neue LZ)

Das bisherige Jagdbanngebiet Trübsee (braun) soll durch die Gebiete Schwarzwald, Walenstöcke und Bannalp ersetzt werden. (Bild: Janina Noser / Neue LZ)

Im Frühling dieses Jahres haben über 7700 Personen mittels einer Petition gegen die geplante Teilverlegung des eidgenössischen Jagdbanngebiets Huetstock vom Titlis-Jochpass in die Gegend Bannalp-Walenstöcke-Schwarzwald protestiert. Viele Verbände, Organisationen, Tourismusbetriebe und politische Parteien haben ebenfalls Kritik an diesen Absichten ausgeübt. Dennoch halten Regierungen von Nid- und Obwalden an ihrem Anliegen – mit kleinen Anpassungen – fest, heisst es in einer Medienmitteilung des Komitees Pro Bannalp - Walenstöcke vom Montag.

Auslöser für die Teilverlegung des Jagdbanngebiets Huetstock sind die touristischen Entwicklungspläne der Titlisbahnen. Diese regional-wirtschaftlich wichtigen Investitionsabsichten sind verständlich und nachvollziehbar, und der absehbare Konflikt mit dem bestehenden Jagdbanngebiet muss gelöst werden, heisst es in der Mitteilung weiter.

Nun würden die Regierungen jedoch – ohne valable Alternativen in unmittelbarer Nähe zum jetzigen Jagdbanngebiet ernsthaft zu prüfen – den Titlisbahnen eine «carte blanche» zuspielen. Dabei würden wildtierbiologische Gutachten darauf hinweisen, dass eine Verschiebung angrenzend nach Südwesten ökologisch die sinnvollste Lösung wäre.

Unmittelbar mit der Verlegung des Jagdbanngebiets verbunden sind die aktuellen Pläne der Titlisbahnen, ihre Seilbahn-Infrastruktur von Engelberg via Trüebsee auf den Stand zu erneuern und auszubauen. Gegen deren Gesuch sind Einsprachen der Umweltschutzverbände Pro Natura und WWF hängig. Die Umweltschutzverbände wollen im Rahmen des laufenden Seilbahn-Bewilligungsverfahrens darauf beharren, dass den Aspekten des Wildtier- und Naturschutzes eine angemessene Beachtung zukommt.

Die Verlegung des Jagdbanngebiets in die Bannalp werde somit wohl eine länger andauernde gerichtliche Überprüfung zur Folge haben, mit entsprechenden Konsequenzen auf die Sanierungspläne der Titlisbahnen.

pd/zim