Viktor Röthlin offiziell für Olympia selektioniert

Viktor Röthlin ist nun auch offiziell Teilnehmer an den Olympischen Spielen 2012. Am GP Bern vom kommenden Samstag nimmt der 37-jährige Obwaldner den Sieg ins Visier.

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Viktor Röthlin, hier an einer Pressekonferenz kuzr vor dem Tokio-Marathon, will am GP Bern siegen. (Bild: Keystone)

Viktor Röthlin, hier an einer Pressekonferenz kuzr vor dem Tokio-Marathon, will am GP Bern siegen. (Bild: Keystone)

Der Selektionsausschuss von Swiss Olympic hat die seit langem feststehende Startberechtigung des Schweizer Marathon-Rekordhalters bestätigt. Röthlin wird in London zum vierten Mal nach 2000, 2004 und 2008 bei den Spielen dabei sein.

Am Wochenende startete der Obwaldner neben 29'106 Teilnehmer auch am GP Bern. Es muss weit zurückgeblättert werden auf der Suche nach dem letzen Schweizer Sieger auf der traditionellen 10-Meilen-Strecke (16,094 km). 1982, 1985, 1986 und 1989 hiess der Mann auf der obersten Podeststufe Markus Ryffel, der Olympia-Zweite von 1984 über 5000 m. Nun bietet sich Viktor Röthlin die realistische Chance, die Erfolgsbaisse der Einheimischen zu durchbrechen. Der Marathon-Europameister 2010 hat Ende Februar am Tokio Marathon mit seiner Zeit von 2:08:32 Stunden sein wiedererlangtes Potenzial unterstrichen. Der Zeitpunkt des GP Bern liegt dieses Jahr für den 37-jährigen Obwaldner ideal. «Seit dem Marathon sind elf Wochen verstrichen. Die Regenerationsperiode war genügend lang, und der Wiedereinstieg in den Trainingsalltag ist längst vollzogen», sagte Röthlin an einer Medienkonferenz in Bern.

«Der Sieg am GP Bern würde mir enorm viel bedeuten», betonte Röthlin. In seiner aktuellen Verfassung traut er sich eine Endzeit von 48 Minuten zu. Zum Vergleich: Vor vier Jahren benötigte er mit einer ähnlichen Ausganglage 49:05 Minuten und belegte Rang 2. Auch damals hatte er keinen Frühjahrsmarathon in den Beinen.

Allerdings fehlt es nicht an hochklassiger Konkurrenz. Vor allem Daniel Chebii (Ken), der GP-Sieger der letzten beiden Austragungen - in 48:53 und 48:19 Minuten - ist zu nennen. Dass sich der 27-Jährige in hervorragender Verfassung befindet, hat er jüngst mit dem dritten Platz beim Berlin Halbmarathon in der Weltklassezeit von 59:23 Minuten angedeutet. «Ich glaube, Markus will keinen zweiten Schweizer Sieger neben sich», kommentierte Röthlin die Startliste. In der Tat ist es so, dass Ryffel seit Jahren für das Elitefeld am GP Bern verantwortlich zeichnet.

si/rem