Kolumne
Was nun, sind die Tiere tot?

Markus von Rotz sinniert in seinem «Blitzlicht» über besondere Verkehrsmeldungen.

Markus von Rotz
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Markus von Rotz.

Markus von Rotz.

Sie kennen diese Auflösungen von Verkehrsmeldungen sicher. Mit schöner Regelmässigkeit hört man sie, wenn man unterwegs ist, im Radio. Da heisst es aufatmend: «Es besteht keine Gefahr mehr durch Gegenstände auf der Autobahn.» Oder noch eine Stufe heftiger: «Es besteht keine Gefahr mehr durch Tiere auf der Autobahn.» Oder ganz heftig, wenn’s um unsere Spezies geht: «Es besteht keine Gefahr mehr durch Personen auf der Autobahn.»

Ja wie bitte? Heisst das, dass die Gegenstände wie Autoreifen, Velos, Baumaterialien nicht mehr gefährlich sind? Warum bergen sie auf einmal keine Gefahr mehr? Oder konnten sie inzwischen entfernt werden? Ja, warum sagt man mir als Autofahrer das nicht gleich direkt? Etwa so: «Die Gegenstände auf der Autobahn konnten beseitigt werden, die Gefahr ist vorüber.» Aber nein, ich muss rätseln, was mich spätestens bei Tieren – wurden sie überfahren, dass sie keine Gefahr bedeuten? – und bei Menschen – was ist ihnen wohl passiert? – ins Grübeln bringt.

Da rät uns die Polizei, wir sollten uns nicht ablenken lassen. Und dann bringt mich so ein Radiomoderator zum Nachdenken und Spekulieren. Ich male mir schlimmste Szenarien aus. Wurden die «gefährlichen» Personen angefahren? Und wissen Sie was? Spätestens in diesen Momenten könnte auch ich zur Gefahr auf der Autobahn werden, weil ich wegen solcher Gedanken nicht mehr auf den Verkehr achte. «Achtung, es befindet sich ein verwirrter Fahrer auf der Autobahn.» Bis er keine Gefahr mehr bildet.