WETTER: Dauerregen in der Zentralschweiz - Fontäne zerstört Strasse

Beim Dauerregen der letzten Stunden sind besonders viele Wassermengen über der Zentralschweiz niedergegangen. Die Hochwassergefahr ist mässig, die Fluss- und Seepegel steigen aber weiter an. Im Kanton Zug wurde eine Strasse durch eine Wasserfontäne unbefahrbar.

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Für die nächsten Tage ist wieder viel Niederschlag vorhergesagt. Im Bild: Das Schwyzer Seebad in Seewen. (Bild: Keystone)

Für die nächsten Tage ist wieder viel Niederschlag vorhergesagt. Im Bild: Das Schwyzer Seebad in Seewen. (Bild: Keystone)

In den vergangenen 24 Stunden fielen laut MeteoNews in Gersau 79 und in Luzern 70 Liter Regen pro Quadratmeter.

Noch herrscht in den Gewässern der Zentralschweiz mässige Hochwassergefahr. Die Pegel kleinerer Flüsse wie der Engelberger Aa aber auch grösserer Gewässer wie des Vierwaldstättersees oder der Reuss steigen weiter an. Bislang blieben Hangrutsche und Murgänge aus. Der Sarnersee erreichte einen kritischen Pegelstand .

Wegen der starken Regenfälle sind im Kanton Luzern Bäche über die Ufer getreten und füllten teilweise Häuser. Erste Meldungen gingen ab 3.45 Uhr ein wegen übergetretenen Ufern von Bächen, gefluteten Strassen und eindringendes Wasser in Häuser. Hauptsächlich war die Stadt Luzern und Agglomeration betroffen. 11 Feuerwehren wurden aufgeboten. Bei der Einsatzzentrale der Luzerner Polizei gingen 51 Meldungen ein. Über Personenschäden sind keine Meldungen eingegangen, so die Polizei in einer Mitteilung. Ab 16.30 Uhr habe sich die Situation beruhigt.

In der Stadt Luzern habe man gestern Freitag begonnen, das Reusswehr zu öffnen, sagt auf Anfrage Miriam Asanger, Bereichsleiterin Siedlungsentwässerung und Naturgefahren bei der Stadt Luzern. «Die Öffnung des Wehrs wird genau an den Wasserstand des Vierwaldstättersees angepasst. Ein Teil der Wehrnadeln wurde entfernt.» Am Freitagnachmittag wies der Vierwaldstättersee einen Stand von 433,72 Metern über Meer auf – seit Dienstag hat der Pegel um 30 Zentimeter zugenommen. Dennoch befindet sich der Pegel auf der tiefsten Gefahrenstufe 1. Insgesamt gibt es 5 Stufen.

Strassen beeinträchtigt und teil gesperrt

Im Kanton Nidwalden wurde am Samstag die Hauptstrasse zwischen Alpnachstad und Stansstad am Vierwaldstättersee wegen Hochwasser in beide Richtungen gesperrt. Ebenso die Hauptstrasse in Blickensdorf bei Baar. Die Strasse im Götzental kann nur jeweils einseitig befahren werden.

Im Kanton Zug wurde die Baarerstrasse zwischen Uerzlikon und Blickensdorf durch eine Wasserfontäne unbefahrbar. Die Feuerwehr war dort seit der Nacht auf Samstag im Einsatz. Die Strasse wird voraussichtlich bis Dienstag gesperrt bleiben, danach einspurig befahrbar, sagte die Feuerwehr auf Anfrage.

Allerdings sind jetzt laut Asanger alle Pikettorganisationen in Bereitschaft gesetzt worden. «Würde sich der Wasserpegel drastisch ändern, würde dies sofort Alarm auslösen, damit weitere Wehrnadeln entfernt werden können.» Die nächsthöhere Gefahrenstufe gilt ab einem Wasserstand von 434 Metern.

Lauerzersee über den Ufern

Der Lauerzersee im Kanton Schwyz trat bereits in der Nacht auf Samstag über die Ufer und überschwemmte den Parkplatz in Seewen und einen Weg, wie die Kantonspolizei mitteilte. In Schwyz gingen am Samstagmorgen rund ein Dutzend Notrufe wegen des Dauerregens ein. Feuerwehren mussten wegen lokaler Hochwasser ausrücken: Bäche traten über die Ufer und überschwemmten Strassen und Keller, wie die Kantonspolizei mitteilte.

Ferner standen zahlreiche Feuerwehren wegen Wassereinbrüchen in Häusern oder auf kleineren Strassen im Einsatz, wie es bei den Zentralschweizer Polizeikorps auf Anfrage hiess.

Eine Entspannung der Lage wird bereits für Sonntag erwartet. MeteoNews rechnet neben letzten Schauern und Restwolken wieder mit ersten Sonnenstrahlen. Die Temperaturen bleiben mit 12 bis 13 Grad allerdings tief.

sda/pd/kst/red

Eine Wasserfontäne auf der Baarerstrasse bei Blickensdorf im Kanton Zug. (Bild: Tiefbauamt Zug)

Eine Wasserfontäne auf der Baarerstrasse bei Blickensdorf im Kanton Zug. (Bild: Tiefbauamt Zug)

In Stansstad steigen die Wassermassen des Dorfbachs. (Bild: Keystone/ Urs Flueeler)

In Stansstad steigen die Wassermassen des Dorfbachs. (Bild: Keystone/ Urs Flueeler)