Für einmal hat der Seelisberger Samichlaus die Familien zu sich nach Hause eingeladen.
Normalerweise besucht der Seelisberger Samichlaus alle Haushalte im Dorf. In diesem Jahr musste er aber auf diese Besuche verzichten. Seit einigen Jahren organisiert der Kirchenrat Seelisberg mit Unterstützung von zahlreichen Freiwilligen das Samichlaus-Brauchtum. Um auch in der Coronazeit daran festzuhalten, hatten die Verantwortlichen eine tolle Idee. Statt dass der Samichlaus die Familien zu Hause besucht, hat er sie zu einem Besuch in die Pfarrkirche eingeladen. Hier konnten die Familien und die Kinder dem Samichlaus mit dem nötigen Abstand begegnen.
Aktuell sind auf der Website der Gemeinde Seelisberg 18 verschiedene Dorfvereine zu finden. Kultur, Sport, die Pflege von Traditionen und Brauchtum und ein soziales Engagement sind die Hauptanliegen der Dorfvereine. Bis ins Jahr 1687 reicht die Gründung vom ältesten Verein, der St.Sebastianbruderschaft, zurück. Dieser wird heute als Schützenverein Seelisberg geführt. Die Bruderschaft war verantwortlich für die Wehrhaftigkeit des Dorfs und war mit Harnisch, Handwaffen und Schiesseisen ausgerüstet. An der St.Sebastianstatue sind bis heute siebzehn in Silberblech geschlagene Wappen befestigt, welche die Zugehörigkeit von Personen zu dieser Bruderschaft verewigen.
Lange Zeit organisierten die Seelisberger Junggesellen das Samichlaus-Brauchtum, später die Frauengemeinschaft und heute der Kirchenrat von Seelisberg. «Wir sind froh, eine Lösung gefunden zu haben für die Weiterführung vom Samichlaus-Brauchtum nach so vielen Jahren» freute sich Doris Egloff vom Kirchenrat.
Unterstützt von Esther Truttmann und dem ganzen Samichlaus-Team organisierten sie einen speziellen Samichlausanlass in diesem Jahr. «Normalerweise besucht am Samichlaus-Wochenende der Samichlaus mit den beiden Schmutzli alle Haushalte im Dorf und bringt allen ein Geschenk mit» erklärt Doris Egloff das Brauchtum in Seelisberg.
Fast sah es aus, dass auch der Samichlaus wegen Corona arbeitslos wird. Doch die Verantwortlichen fanden eine Lösung. Der Samichlaus hat in diesem Jahr am Morgen den Gottesdienst besucht, am Mittag an der Treib Schiffsführer Alois Würsch an seinem letzten Arbeitstag verabschiedet und am Nachmittag alle zu einem Besuch in der Kirche eingeladen. «Die Kirche ist sehr gross. So konnte eine Familie nach der anderen den Samichlaus kurz besuchen, ein paar Worte wechseln und ein Geschenk mit nach Hause nehmen» erklärte Esther Truttmann die Idee, welche es auch in diesem Jahr möglich machte, dem Samichlaus zu begegnen. «Die Besuchsmöglichkeit wurde rege benützt. Das zeigt uns, dass der Samichlaus den Seelisberger Familien am Herzen liegt», waren die Verantwortlichen vom Erfolg des Anlasses begeistert.